
Berlin Nach Warnstreik: BVG setzt Tarifverhandlungen mit Verdi fort
Die Tarifverhandlungen für die rund 16.000 Beschäftigten bei den Berliner Verkehrsbetrieben werden am Freitag fortgesetzt. Die Arbeitgeberseite will dabei erstmals ein Angebot vorlegen.
"Wir sind absolut überzeugt davon, dass wir am Verhandlungstisch gemeinsam eine gute Lösung finden werden", sagte BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe dem rbb vor Beginn des Treffens. "Uns ist wichtig, gemeinsam etwas für unsere Mitarbeitenden zu tun und gleichzeitig die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht außeracht zu lassen."

750 Euro mehr pro Monat gefordert
Nach der ersten Verhandlungsrunde vor rund zwei Wochen, hatte die Gewerkschaft Verdi zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen, weil die Arbeitgeberseite kein Angebot vorgelegt hatte. Verdi fordert unter anderem 750 Euro mehr monatlich für die Beschäftigten, ein 13. Monatsgehalt sowie höhere Schichtzulagen. Die Gewerkschaft spricht von einem Volumen von 250 Millionen Euro.
"Forderungen wirtschaftlich nicht machbar"
Die BVG bezifferte die Gewerkschaftsforderungen auf ein Plus von über 30 Prozent, was wirtschaftlich nicht machbar sei. Zeller-Grothe räumte aber ein, dass es bei den Gehältern Nachholbedarf gebe. "Das ist Teil der Diskussion jetzt, wie hoch dieser Nachholbedarf ist und wo wir tatsächlich, über welchen Zeitraum auch immer, eine gute Lösung für unsere Beschäftigten finden können - und für das Land Berlin."
Berlins Finanzsenator Stefan Evers und Verkehrssenatorin Ute Bonde (beide CDU) hatten zuletzt vor einem zu hohen Tarifabschluss bei den landeseigenen Verkehrsbetrieben gewarnt. Angesichts der Haushaltslage könnten Angebotskürzungen im Nahverkehr die Folge sein.
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