
Berlin Trotz Kritik: Berlin kauft mindestens 300 Countdown-Ampeln
Die Berliner Verkehrsverwaltung will zukünftig auf sogenannte Countdown-Ampeln setzen. Laut einer Sprecherin wurden 300 neue Signalgeber fest bestellt. Für weitere 100 Signalgeber gibt es eine Zusage für die Abnahme. Der "Tagesspiegel" hatte zuerst berichtet.
Die Countdown-Ampeln ergänzen Berlins Fußgängerampeln durch ein drittes Leuchtfeld. Darauf wird ein Zebrastreifen zu sehen sein, dessen Balken nacheinander erlöschen. Die Anzeige kommt während der sogenannten Räumzeit zum Einsatz: wenn die Fußgänger bereits Rot haben, die Autofahrer aber noch nicht Grün.

Ablaufender Zebrastreifen
In der Vergangenheit hatte es Kritik an der Zebrastreifen-Technik gegeben. In einer Studie von 2013 wurde das System als schlechtestes von drei getesteten Countdown-Varianten bewertet. Trotzdem hat sich die Verkehrsverwaltung nun dafür entschieden. Denn: Die beiden anderen Systeme (Blinken des roten oder des grünen Signals) seien mit der Straßenverkehrsordnung nicht vereinbar.
Die Zebra-Anzeige erkläre sich laut Verkehrsverwaltung hingegen von selbst und sei auch nicht mit anderen verkehrsrechtlichen Signalen zu verwechseln. Nach rbb-Informationen belaufen sich die Kosten für den "Zebra-Countdown" im Verhältnis zur Gesamtsumme auf einen niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Erste Ampel am Fehrbelliner Platz installiert
Bedenken, die zuvor von Behindertenvertretungen sowie Fußgängerinitiativen geäußert wurden, konnten laut Verkehrsverwaltung ausgeräumt werden. Die neuen Countdown-Ampeln hätten keine Auswirkungen auf bereits bestehende Technik.
Am Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf wurde die Countdown-Ampel bereits 2023 getestet und installiert. Als nächstes sollen die Ampeln an den Kreuzungen der Lankwitzer und Ferdinandstraße in Lichterfelde sowie in Wilmersdorf an der Kreuzung des Hohenzollerndamms zur Sächsischen Straße verbaut werden.