Ein Mensch steht mit einer gelben Warnweste mit einem Logo der Gewerkschaft Verdi auf der Straße. Bild: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlin Verdi will über nächste Schritte in Tarifstreit mit BVG informieren

Stand: 06.02.2025 06:04 Uhr

Die Gewerkschaft Verdi will am Donnerstag entscheiden, wie es im Tarifstreit mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) weiter geht.
 
Die BVG hatte in der vergangenen Woche ein Angebot unterbreitet, das die Gewerkschaft in einer ersten Reaktion als zu niedrig eingestuft hat. Nach Gesprächen mit den Beschäftigten will die Tarifkommission von Verdi nun über die nächsten Schritte entscheiden. Weiterere Streiks sind nicht ausgeschlossen. Die Gewerkschaft hatte bereits Ende Januar zu einem Warnstreik aufgerufen.

Ein Busfahrer, ist am 06.04.2020 im Innenspiegel seines Busses in Berlin zu sehen. (Quelle: Picture Alliance/Christoph Soeder)
BVG bietet Lohnerhöhungen von durchschnittlich 15,3 Prozent
Die Berliner Verkehrsbetriebe haben im Tarifstreit mit der Gewerkschaft Verdi ein deutliches Lohnplus angeboten. Bedingung dafür ist eine lange Laufzeit von fast vier Jahren. Mitte Februar wollen beide Seiten weiter verhandeln.mehr

Angebot der BVG ohne Weihnachtsgeld aber mit rund 7 Prozent mehr

Die BVG hatte in der zweiten Verhandlungsrunde angeboten, den Beschäftigten rückwirkend zum 1. Januar 2025 eine Lohnerhöhung um durchschnittlich 6,9 Prozent für das laufende Kalenderjahr zu geben. Je nach Entgeltgruppe kann es auch weniger sein. Fahrerinnen und Fahrer allerdings sollen bis zu 8,5 Prozent mehr kriegen können, so die BVG.
 
Wie die Gewerkschaft mitteilte, seien die rund sieben Prozent Erhöhung für Angestellte der Entgeltgruppen 1 bis 7 vorgeschlagen, das sind gemäß Tariftabelle Löhne von knapp über 2.100 bis fast 3.500 Euro im Monat (brutto). Für die Entgeltgruppen 8 bis 10 (bis zu knapp 4.300 Euro brutto) sollen die Gehälter um 4,5 Prozent steigen, für die höheren Gehaltsgruppen um 2,5 Prozent.
 
In den folgenden drei Jahren würden alle Gruppen dann nur noch Erhöhungen um jeweils 2,5 Prozent pro Jahr erhalten, so der Vorschlag der BVG. Zu dem von Verdi geforderten Weihnachtsgeld habe das Unternehmen gar kein Angebot vorgelegt, hieß es vonseiten der Gewerkschaft. Auch die Angebote zur Erhöhung von Zuschlägen bewertete Verdi als zu niedrig.

BVG will mehrjährige Lösung, Verdi bald wieder verhandeln

Die BVG hatte nach Vorlage ihres Angebots in einer Mitteilung geschrieben, das Unternehmen zeige damit, "dass wir gute und zügige Lösungen wollen". Auch an Laufzeit von vier Jahren, die das Angebot enthält, stört sich Verdi. Die Gewerkschaft wollte bereits in einem Jahr neu verhandeln können. Die BVG dagegen betonte, die lange Laufzeit gebe dem Unternehmen "Planungssicherheit auf dem Weg zur Stabilisierung".
 
Seit Wochen sind die Tarifverhandlungen zwischen dem Verkehrsunternehmen und der Gewerkschaft festgefahren. Ende Januar kam es zu einem Warnstreik, der den öffentlichen Nahverkehr in Berlin stark beeinträchtigte. Busse, U- und Straßenbahnen waren insbesondere betroffen. Lediglich das Angebot der S-Bahn, die Teil der Deutschen Bahn ist, fuhr nach Plan.

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