
Berlin Verkehrssenatorin hält an Vorstoß fest: BUND kritisiert Aufhebung von Tempo-30-Zonen in Berlin
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Berlin (BUND) ist dagegen, dass auf Berliner Hauptstraßen Tempo-30-Abschnitte aufgehoben werden sollen.
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) hatte das am Samstag im Interview mit dem Tagesspiegel angekündigt. Man nehme dies mit Entsetzen zur Kenntnis, hieß es in einer Mitteilung vom BUND am Sonntag. Demnach wird die Verkehrssicherheit für ungeschützte Verkehrsteilnehmende dadurch erheblich gefährdet.
Der Anhalteweg bei Tempo 30 sei deutlich kürzer und das Risiko tödlicher Verletzungen steige bei Tempo 50, so BUND-Geschäftsführerin Gabi Jung. Außerdem seien die Maßnahmen untauglich, um den Autoverkehr flüssiger zu gestalten, und könnten zu mehr Staus führen.
Der BUND fordert stattdessen eine Stärkung des Umweltverbundes und den Ausbau von Fahrradwegen und ÖPNV.
Ex-Senatorin Schreiner wollte Tempo 30 aufheben
Bonde bezieht sich auf einen Vorstoß, den ihre Vorgängerin Manja Schreiner als Verkehrssenatorin vor einem Jahr gemacht hatte. Schreiner hatte damals mitgeteilt, dass sich die Luftqualität in vielen Orten verbessert habe und deshalb die vor Jahren aus Umweltgründen angeordneten Tempo-30-Abschnitte wieder aufgehoben werden müssten. "Schon seit vier Jahren können in Berlin alle geltenden Grenzwerte eingehalten werden, das ist ein Erfolg von über zwanzig Jahren Luftreinhalteplanung", sagte Schreiner damals.
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