Anna von Arnim-Rosenthal, Leiterin der East Side Gallery, spricht bei der Gedenkveranstaltung der Stiftung Berliner Mauer zu Çetin Merts Tod vor 50 Jahren. (Quelle: dpa/Sommer)

Berlin Vor 50 Jahren: Mauerstiftung erinnert an ertrunkenen fünfjährigen Çetin Mert

Stand: 11.05.2025 15:15 Uhr

Die Stiftung Berliner Mauer hat am Sonntag an den Tod des fünfjährigen Çetin Mert vor 50 Jahren an der Sektorengrenze zwischen West- und Ost-Berlin erinnert. Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Clara Herrmann (Grüne), und weitere Gäste legten an dem Gedenkort nahe der Oberbaumbrücke Blumen nieder.
 
Çetin Mert gilt als eines der jüngsten Maueropfer. In Kreuzberg ist vor einem Jahr ein Park nach ihm benannt worden.
 
Der kleine türkische Junge war am Tag seines fünften Geburtstages, dem 11. Mai 1975, in der Spree ertrunken. Beim Spielen war er am damaligen Gröbenufer (heute May-Ayim-Ufer) ins Wasser gefallen.

Archivbild: Ein Streifen Kopfsteinpflaster markiert vor dem Brandenburger Tor den ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer. (Quelle: dpa/Carstensen)
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West-Berliner Retter durften Wasser nicht betreten

Damals verlief die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof entlang des Kreuzberger Ufers, während die Spree vollständig zum Osten gehörte. West-Berliner Polizei und Feuerwehr suchten vom Ufer aus mit Stangen nach dem Jungen im Wasser, da sie nicht auf das streng bewachte Gewässer durften. Ein Ost-Berliner Grenzboot traf zu spät ein und erst Stunden später bargen Taucher den leblosen Körper des Jungen.
 
Nach Angaben der Stiftung Berliner Mauer kamen in diesem Grenzabschnitt mindestens 13 Menschen ums Leben. Darunter waren neben Cetin Mert drei weitere Kinder aus Kreuzberg, die beim Spielen ins Wasser stürzten und aufgrund der Grenzsituation nicht gerettet werden konnten.

Sendung: rbb24 Abendschau, 11.05.2025, 19:30 Uhr