Zahlreiche Fahrzeuge stehen auf dem Betriebshof an der Hauptverwaltung der Berliner Stadtreinigung (BSR) in Tempelhof. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)

Berlin Warnstreik verlängert: BSR-Recyclinghöfe bleiben am Samstag geschlossen

Stand: 15.02.2025 11:16 Uhr

Der zweitägige Warnstreik im öffentlichen Dienst Berlins geht in die Verlängerung. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi sind Beschäftigte der Berliner Stadtreinigung (BSR) aufgerufen, auch am Samstag die Arbeit niederzulegen. Das betrifft die Recyclinghöfe und die Annahmestelle für gewerbliche Abfälle, aber auch die Müllabfuhr.
 
Diese ist zwar - von etlichen Ausnahmen abgesehen - in der Regel nicht samstags unterwegs, um die Mülltonnen zu leeren. Durch den Streikaufruf will die Gewerkschaft nach den Worten eines Sprechers aber verhindern, dass die BSR Beschäftigte dieses Bereichs zur Samstagsarbeit verpflichtet, um den nach zwei Tagen Warnstreik entstandenen Rückstau ungeleerter Tonnen abzuarbeiten.
 
Die BSR selbst teilte mit, dass am Samstag alle 14 Recyclinghöfe geschlossen bleiben. Der Kieztag in Neukölln, bei dem Bürger Sperrmüll an bestimmte Plätze zum Abtransport bringen können, fällt demnach aus. Die BSR bedauere die Unannehmlichkeiten, die den Berlinerinnen und Berlinern durch die Warnstreikmaßnahmen von Verdi entstünden, hieß es.

Grossdemonstration zum Tarif-Streik von Charite und Vivantes der Gewerkschaft verdi vor dem Bundesfinanzministerium in Berlin, 13.02.2025.(Quelle:picture alliance/Photothek/J.Sonntag)
Das sind die Auswirkungen des Warnstreiks im Öffentlichen Dienst
Operationen werden verschoben, Müll wird nicht abgeholt: Der Warnstreik im Öffentlichen Dienst hat Auswirkungen auf die Berliner. Keine Sorgen muss sich machen, wer am Donnerstag oder Freitag einen Termin auf dem Bürgeramt hat.mehr

Acht Prozent mehr, mindestens jedoch 350 Euro

Am Donnerstag und Freitag hatten neben BSR-Beschäftigten laut Verdi auch Angestellte der Bäderbetriebe, der Wasserbetriebe sowie der landeseigenen Klinikkonzerne Charité und Vivantes die Arbeit ruhen lassen. Das hatte Auswirkungen für viele Bürger. So wurden etwa an der Charité planbare, nicht dringende Eingriffe verschoben.
 
Verdi will mit den Streiks Druck auf die laufenden bundesweiten Tarifverhandlungen machen. Verdi und der Beamtenbund fordern von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Höhere Zuschläge soll es für besonders belastende Tätigkeiten geben. Die nächste Tarifverhandlungsrunde im öffentlichen Dienst ist für den 17. und 18. Februar angesetzt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.02.2025, 19.30 Uhr