Busse im Depot

Tarifverhandlungen Warnstreik der BVG sorgt für Staus in Berlin

Stand: 20.02.2025 10:31 Uhr

Um drei Uhr nachts ist der Warnstreik der Berliner Verkehrsbetriebe gestartet. Busse und Bahnen der BVG stehen für zwei Tage still - binnen weniger Stunden sorgte der Streik für Staus in der Hauptstadt.

  • Seit 3 Uhr früh streiken Mitarbeitende der BVG - viele Busse und Bahnen fahren heute nicht
  • S-Bahn, BVG-Fähren und manche Buslinien sind davon nicht betroffen
  • die S-Bahn lässt heute streikbedingt mehr Züge fahren
  • In Marzahn, Biesdorf, Spandau und Lichtenberg kommt es zu Staus
  • Verhandlungen zwischen BVG und Gewerkschaft gehen am Mittwoch weiter

Mit Betriebsbeginn am frühen Donnerstagmorgen steht seit 3:00 Uhr der Berliner Nahverkehr erneut weitgehend still.
 
Für rund 48 Stunden bleiben Trams, U-Bahnen und die meisten Busse wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) in den Depots. Es ist der dritte und bisher längste Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde. Erst am Samstag soll der Verkehr wieder nach dem gewohnten Fahrplan anlaufen.
 
Die Berliner Verkehrsinformationszentrale listet am Morgen diverse Staus auf: in Marzahn und Lichtenberg jeweils 30 Minuten, in Spandau und Biesdorf jeweils 15 Minuten zusätzlich für Autofahrer. Auch die Stadtautobahn ist betroffen. Zudemkomme es wegen eines medizinischen Notfalls in Adlershof zu einzelnen S-Bahn-Ausfällen.

Die Berliner S-Bahn, BVG-Fähren sowie der Regional- und Fernverkehr sind vom Ausstand nicht betroffen. Busse, die von Subunternehmen im Auftrag der BVG betriebene werden, sollen heute ebenfalls fahren, teilte die BVG am Donnerstagmorgen mit.
 
Laut BVG-Webseite fahren noch folgende Buslinien: 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380, N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95 und N97.
 
Die Linien 112, 124, 184, 744, 893, N68 und X36 fahren demnach zumindest mit einem eingeschränktem Angebot. Die BVG empfiehlt, vor Fahrtantritt zu prüfen, ob in den BVG-Apps oder auf www.bvg.de die Fahrt mit einer Echtzeitinformation aktuell anzeigt werde.

S-Bahn lässt mehr Züge fahren

Die S-Bahn verstärkt für die Dauer des Streikes ihr Angebot. Zwischen neun und 14 Uhr gibt es an beiden Streiktagen zusätzliche Fahrten auf mehreren Linien - darunter auf der S1 zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz, der S3 zwischen Karlshorst und Ostbahnhof und der S5 zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße. Für das Hertha-Spiel im Olympiastadion am Freitag fahren ab etwa 16 Uhr 30 Uhr zwischen Innenstadt und Olympiastadion 15 Züge pro Stunde und Richtung. Zur Abreise fährt die S-Bahn mit 18 Zügen pro Stunde in die Innenstadt.

Blick vom Hotel Park Inn in Richtung Hackischer Markt mit S-Bahn Station, Berlin. (Quelle: Picture Alliance/PIC ONE/Peter Engelke)
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BVG legt verbesserten Vorschlag vor - und kritisiert nun den Warnstreik

Verdi und die BVG wollen kommende Woche Mittwoch zur nächsten Verhandlungsrunde zusammen kommen.
 
Mit dem zuletzt verbesserten Angebot der BVG sei das landeseigene Unternehmen den Forderungen der Gewerkschaft zwar entgegengekommen, teilte Verdi am Montag mit. Die angebotenen 17,6 Prozent Lohnerhöhung sei Verdi aber zu wenig.
 
Die BVG kritisierte den erneuten Arbeitskampf der Gewerkschaft. Er zeige, dass die Gewerkschaft die Lage des Unternehmens nicht ernst nehme und die Realitäten verkenne, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 BVG-Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.02.25, 19:30 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 20. Februar 2025 um 11:00 Uhr.