Archivbild: Karnevalsumzug in Cottbus (Quelle: dpa/Frank Hammerschmidt)

Brandenburg Cottbus erhöht vor Karnevalsumzug Sicherheitsvorkehrungen - Reaktion auf Anschläge in Deutschland

Stand: 06.02.2025 09:47 Uhr

Die Karnevalisten bereiten den Straßenumzug in Cottbus vor. Nicht nur dort steht das Thema Sicherheit bei Faschingsumzügen nach den Angriffen in Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg im Fokus.

Die Karnevalisten in der Lausitz stecken mitten in den Vorbereitungen für den Straßenumzug in Cottbus. Dabei müssen die Veranstalter nach Anschlägen in Deutschland ihre Sicherheitskonzepte anpassen.

Symbolbild:Polizisten haben bei der Durchsuchung dieses Messer gefunden und sichergestellt, bei einer Polizeikontrolle.(Quelle:picture alliance/dpa/D.Young)
Können Verbotszonen die Zahl der Messerangriffe verringern?
Über Sinn und Unsinn von Zonen, in denen Messer verboten sind, wurde in Berlin schon vor dem Attentat in Solingen diskutiert. Politiker sind sich uneins, ob damit Angriffe verhindert werden können. Ein Kriminalitätsforscher hat eine klare Meinung. Von Anna Bordelmehr

Nach Magdeburg: Sicherheitsauflagen beim Cottbuser Karneval 2025 erhöht

Nach dem Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind laut Karnevalsverband die Sicherheitsauflagen für den großen Umzug am 2. März in Cottbus verschärft. Kurz vor Heiligabend war ein Mann mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast. Sechs Menschen starben, darunter ein neunjähriger Junge. Fast 300 Menschen wurden verletzt.

Jens Kalliske, Vizepräsident des Karnevalsverbands Lausitz sagte, es werde mehr Augenmerk darauf gelegt, dass kein Auto auf die Umzugsstrecke gelangen könne. Auch mehr Sicherheitspersonal sei im Einsatz. Die Sicherheitsvorkehrungen zu organisieren, sei jedes Mal eine Herausforderung, sagte Kalliske, der den Umzug seit 14 Jahren vorbereitet. "Aber der Wunsch nach Karneval bei der Bevölkerung ist ungebrochen."

21.12.2024, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Mehrere Menschen legen Blumen und Kerzen am offiziellen Gedenkort an der Johanniskirche nieder.(dpa/J.Woitas)
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Mehr Sicherheit für Kölner Karneval, Aschaffenburg sagt Faschingszug ab

Auch in der deutschen Karnevals-Hochburg Köln gibt mit dem Auftakt des Straßenkarnevals ab Weiberfastnacht (27. Februar) strenge Sicherheitsvorkehrungen.
 
Sowohl an Weiberfastnacht und Rosenmontag (3. März) will die Kölner Polizei "massive Präsenz" zeigen - geschätzt 1.000 Beamtinnen und Beamte seien dann laut WDR im Einsatz. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Schutz der Kölner Synagoge unweit der Feierzone in Köln. Ebenso werden praktisch ganz Köln und seine Vororte zu Waffenverbotszonen. Dort darf die Polizei auch verdachtsunabhängig kontrollieren.
 
In Bayern sagte die Stadt Aschaffenburg ihren Faschingsumzug ab. Dort hatte Ende Januar ein psychisch erkrankter Mann zwei Menschen bei einem Messerangriff getötet. Weitere Menschen wurde verletzt.
 
Angesichts der Trauer sei ein Faschingsumzug in diesem Jahr nicht denkbar, so Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) gegenüber BR24.de. Ebenso seien viele Sicherheits- und Hilfskräfte, die im Zusammenhang mit der Messerattacke im Einsatz waren, zum Teil noch traumatisiert und könnten nicht eingesetzt werden.

 
Auch in Kempten im Allgäu wurde der Faschingszug abgesagt, da der Veranstalter trotz städtischer Unterstützung die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen nicht umsetzen kann. Diese Maßnahmen wurden nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Dezember verschärft. In Würzburg wurde das Sicherheitsbudget für den Veranstalter auf 15.000 Euro erhöht.

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