Luftbild vom Kraftwerk Jänschwalde (Quelle: dpa/Jochen Eckel)

Brandenburg Energieversorger in der Lausitz: Leag setzt auf KI-unterstützte Drohnen zur Überwachung von Industrieanlagen

Stand: 16.05.2025 17:21 Uhr

Der Lausitzer Energieversorger Leag arbeitet seit einigen Monaten mit Drohnen und Künstlicher Intelligenz, um seine Industrieanlagen vor Diebstählen und Bedrohungen zu schützen.
 
"Wir nutzen verschiedene Überwachungs- und Detektionsmöglichkeiten, sowohl Videotechnik als auch Drohnentechnik, um mögliche Eindringlinge zu identifizieren und dann auch festzustellen", sagte der Leiter des Lagezentrums der Leag, Michael Freese, dem rbb am Freitag.
 
Die Drohnen seien wetterfest und blieben auch bei starkem Regen oder Wind einsatzbereit. "Man ist nicht an einen festen Standort gebunden, sie können jederzeit an einen anderen Ort verlegt werden, sodass nicht erkennbar ist, wo Überwachung stattfindet", sagte Freese.

KI analysiert Bewegungen in Echtzeit

Die selbstständig agierenden Drohnen erkennen Bewegungen und analysieren mit Hilfe von KI, ob es sich um Menschen oder Tiere handelt, wie Johannes Bieder, der Koordinator für Unternehmenschutz der Leag, sagte. Bei Alarmen steigen sie automatisch auf, überprüfen die Lage und geben Rückmeldung an das Sicherheitsteam. Damit soll künftig schneller zwischen tatsächlichen Bedrohungen und Fehlalarmen unterschieden werden.

Monatlich Schäden im fünfstelligen Bereich durch Diebstähle

Die Anlagen der Leag werden den Angaben zufolge immer wieder Ziel von Diebstählen, bei denen vor allem Kupfer, Kabel und Diesel gestohlen wird. "Seit Dezember sind durch Kupfer- und Kabeldiebstähle pro Monat mehrere Zehntausend Euro Schaden entstanden", sagte der Koordinator für den Untenehmenschutz der Leag, Johannes Bieder. Auch Protestaktionen von Kohlegegnern führten demnach in der Vergangenheit zu unbefugtem Eindringen und Besetzungen.
 
"Das Leag-Territorium ist größer als ein Tagebau, wir haben weitaus größere Betriebsflächen und Tagebaue und Kraftwerke. Das Neue ist, dass wir mittlerweile mit KI arbeiten", sagte Bieder. Neben der Bewegungserkennung durch Sensoren und Analysewerkzeuge plant das Unternehmen künftig auch den Einsatz von Gesichtserkennung, um noch gezielter reagieren zu können.

Sendung: rbb24, 16.05.2025, 16:00 Uhr