
Brandenburg Lärm und Kot: Stadt Wittenberge will Krähen aus Innenstadt vergrämen
Damit Saatkrähen aus der Wittenberger Innenstadt verschwinden, sollen ihre alten Nester entfernt werden. Die Vögel machen der Stadtverwaltung zu viel Lärm und Kot. Weil die Vögel geschützt sind, soll es eine Ausnahmegenehmigung geben.
Die Stadt Wittenberge (Prignitz) lässt seit Montag alte Nester der Saatkrähe entfernen. Grund dafür sei laut Stadt viel Kot und Lärm durch die Vögel. Man wolle "besonders sensible Bereiche wie Kinderspielplätze schützen", sagte Felix Böttcher vom Sachbereich Umwelt in der Stadtverwaltung dem rbb.
Die Nester werden in der Wittenberger Innenstadt entfernt. Rund 70 Nester sollen im Clara-Zetkin-Park, weitere 55 Nester entlang der Sandfurttrifft weichen. Die Maßnahme sei bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises beantragt und eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erteilt worden, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Dies ist notwendig, weil die Saatkrähe in Deutschland geschützt ist. Wegen ihrem Schutzstatus werden die Krähen in Wittenberge vergrämt, das bedeutet, dass es den Tieren weniger attraktiv gemacht, ihnen jedoch nicht geschadet wird.
Immer mehr Krähen in Wittenberge
In Wittenberge sei die Population der Saatkrähen seit 2013 konstant gestiegen so Felix Böttcher. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der Brutpaare von 736 auf 1.144 im Jahr 2023 gestiegen. Die Population im Clara-Zetkin-Park und der angrenzenden Sandfurttrifft umfasst etwa 250 Brutpaare.
"Man muss die Balance finden: Einerseits dem Artenschutz gerecht zu werden und andererseits ein Miteinander in der Stadt zwischen Krähen und Menschen zu schaffen, dass beide nebeneinander koexitieren können", sagt Felix Böttcher.
Was der Mensch gegen die Krähen tun kann
Die Stadt erhoffe sich keine Wunder, so Böttcher. Die Krähen gingen dort hin, wo sie Nahrung fänden. Da sei auch weiterhin der Park, wo sich Menschen aufhalten und immer mal ein Brot runterfalle. Aber alle könnten etwas gegen die Krähen tun:
"Keine Lebensmittel, keine Reste von irgendwelchen Lebensmitteln in den Park schmeißen." Und: "Wenn der Mülleimer voll ist, dann lieber das, was man wegschmeißen möchte, in den nächsten Mülleimer schmeißen. Sobald die Krähe da oben rankommt, ist auch wieder das Nahrungsfenster geöffnet."
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.02.2025, 9:30 Uhr