
Brandenburg Mitarbeitende der Mineralquellen Bad Liebenwerda streiken
Die Mitarbeitenden der Mineralquellen Bad Liebenwerda (Elbe-Elster) sind seit Dienstagabend zum Warnstreik aufgerufen. Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilte, sollen sie ihre Arbeit für 24 Stunden niederlegen. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und Unternehmen.
Gewerkschaft fordert 8,5 Prozent mehr Lohn
Der Mutterkonzern, die RhönSprudel Gruppe, bietet für seinen Standort Bad Liebenwerda laut Gewerkschaft bisher ein Lohnplus von drei Prozent an. Die Gewerkschaft NGG fordert derweil mindestens 8,5 Prozent mehr Lohn.
Sie will mit den aktuellen Tarifverhandlungen die Lohnunterschiede zu einem anderen Werk des Mutterkonzerns Rhön-Sprudel in Hessen abbauen. Derzeit liege der Unterschied zwischen den Standorten laut Gewerkschaft bei über 11 Prozent, und damit fast 400 Euro im Monat. Mit dem aktuellen Tarifabschluss im hessischen Werk würde die Lücke ohne Lohnerhöhung in Bad Liebenwerda bis Ende des Jahres auf gut 520 Euro wachsen, so die NGG.
"Es ist nicht mehr vertretbar, dass ein Unternehmen über 30 Jahre nach der Wende, wo dieselbe Arbeit geleistet wird, so unterschiedlich bezahlt", sagte Olaf Klenke, Verhandlungsführer der NGG, dem rbb.
Unternehmen: Löhne bereits deutlich über regionalem Mittel
Die Röhn-Sprudel-Gruppe argumentiert hingegen, der aktuelle Durchschnittsverdienst im Werk in Bad Liebenwerda liege mit monatlich rund 3.000 Euro deutlich über dem regionalen Mittel. Zudem seien die Löhne in den letzten vier Jahren bereits um 27 Prozent gestiegen. "Wir können nicht nachvollziehen, warum die NGG mit zweierlei Maß misst und anderen Brunnenbetrieben deutlich entgegenkommt", teilte Geschäftsführer Christian Schindel schriftlich mit.
Ziel sei für das Unternehmen ein ausgewogener Tarifabschluss, der sowohl die Interessen der Mitarbeiter als auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen am Standort berücksichtigt. Ein "echter Verhandlungserfolg" sei nur möglich, wenn auf beiden Seiten Kompromissbereitschaft vorliege. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den kommenden Dienstag, 24. Juni, geplant.
Im Mineralquellen-Werk in Bad Liebenwerda arbeiten derzeit rund 240 Beschäftigte. Insgesamt werden dort jährlich 150 Millionen Flaschen abgefüllt - vor allem Mineralwasser, aber auch Erfrischungsgetränke wie Schorlen oder Brausen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 18.06.2025, 6:30 Uhr