
Brandenburg Nur noch Grund- und Notfallversorgung: Kreistag Oberhavel beschließt Teilschließung des Klinikums Hennigsdorf
Die umstrittene Teilschließung des Klinikums Hennigsdorf ist beschlossen. Das hat der Kreistag Oberhavel am Mittwochabend mit deutlicher Mehrheit entschieden.
30 Kreistagsabgeordnete stimmten dafür und 20 dagegen, es gab zwei Enthaltungen. Die Debatte davor war durchaus emotional, wie ein rbb-Reporter berichtete: Es habe einen Riss durch fast alle Fraktionen gegeben. Landkreisbewohner, überwiegend aus Hennigsdorf, hätten für ihr Krankenhaus gekämpft. Änderungsanträge, die forderten, dem Ganzen doch nochmal mehr Zeit zu geben, wurden letztlich aber abgelehnt.
Stationäre Versorgung wird nach Oranienburg verlegt
Die stationäre Versorgung in Hennigsdorf umfasste bisher rund 450 Betten. Wie die Mehrheit des Kreistags entschied, soll diese perspektivisch aufgegeben und nach Oranienburg verlegt werden. Damit wird die stationäre Klinikversorgung beider Standorte zusammengelegt.
In Hennigsdorf soll ein ambulantes Zentrum entstehen - die Grundversorgung, die Notfallversorgung und die Klinik für Psychiatrie sollen erhalten bleiben. Kein Personal solle verloren gehen, hieß es.
Die Pläne stoßen auf Protest: Die AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag spricht in einer Pressemitteilung von einem "Schlag ins Gesicht der Bürger".
Bereits Ende März hatten mehr als 2.000 Menschen gegen die Teilschließung protestiert.
Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 09.04.2025, 21:00 Uhr