Krankenhaus Hennigsdorf

Brandenburg Nur noch Grund- und Notfallversorgung: Kreistag Oberhavel beschließt Teilschließung des Klinikums Hennigsdorf

Stand: 10.04.2025 10:58 Uhr

Die umstrittene Teilschließung des Klinikums Hennigsdorf ist beschlossen. Das hat der Kreistag Oberhavel am Mittwochabend mit deutlicher Mehrheit entschieden.
 
30 Kreistagsabgeordnete stimmten dafür und 20 dagegen, es gab zwei Enthaltungen. Die Debatte davor war durchaus emotional, wie ein rbb-Reporter berichtete: Es habe einen Riss durch fast alle Fraktionen gegeben. Landkreisbewohner, überwiegend aus Hennigsdorf, hätten für ihr Krankenhaus gekämpft. Änderungsanträge, die forderten, dem Ganzen doch nochmal mehr Zeit zu geben, wurden letztlich aber abgelehnt.

Mehr als 2.000 Menschen haben am Sonntag in Hennigsdorf (Oberhavel) gegen die Teilschließung des ansässigen Klinikums protestiert.  (Quelle: rbb)
Menschenkette protestiert in Hennigsdorf gegen Teilschließung des Klinikums
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Stationäre Versorgung wird nach Oranienburg verlegt

Die stationäre Versorgung in Hennigsdorf umfasste bisher rund 450 Betten. Wie die Mehrheit des Kreistags entschied, soll diese perspektivisch aufgegeben und nach Oranienburg verlegt werden. Damit wird die stationäre Klinikversorgung beider Standorte zusammengelegt.
 
In Hennigsdorf soll ein ambulantes Zentrum entstehen - die Grundversorgung, die Notfallversorgung und die Klinik für Psychiatrie sollen erhalten bleiben. Kein Personal solle verloren gehen, hieß es.
 
Die Pläne stoßen auf Protest: Die AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag spricht in einer Pressemitteilung von einem "Schlag ins Gesicht der Bürger".
 
Bereits Ende März hatten mehr als 2.000 Menschen gegen die Teilschließung protestiert.

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 09.04.2025, 21:00 Uhr