Symbolbild:Ein Arzt hängt seinen Kittel in den Spind in einem Krankenhaus.(Quelle:picture alliance/dpa/F.Gentsch)

Brandenburg Oberhavel: Hennigsdorfer wehren sich gegen die geplante Schließung des Krankenhauses

Stand: 20.02.2025 10:40 Uhr

In Hennigsdorf (Oberhavel) wird der Widerstand gegen die geplante Schließung des ortsansässigen Krankenhauses immer lauter.
 
Im Internet wurde eine Online-Petition gestartet, fast 12.000 Menschen haben diese bereits digital unterzeichnet. Sie richtet sich an Landrat Alexander Tönnies (SPD) und den Kreistag. "Eine gute und sichere Gesundheitsversorgung muss für alle Menschen in Hennigsdorf und dem Umland jederzeit gewährleistet sein", heißt es in der Petition.

Symbolbild: Ein Krankenschwester geht durch die Station eines Krankenhauses. (Quelle: dpa/Settnik)
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Unterschriftenlisten ausgelegt

Mit der geplanten Schließung werde ein zentraler Bestandteil der medizinischen Versorgung infrage gestellt. Strukturveränderungen im Gesundheitswesen müssten mit Bedacht erfolgen und dürften nicht wirtschaftlich gedacht werden, forderten die Verfasser der Petition.
 
Darüber hinaus wurden jetzt in verschiedenen städtischen Einrichtungen Unterschriftenlisten ausgelegt - darunter im Rathaus in Hennigsdorf, im Stadtbad und in der Bibliothek. "Für die Stadt Hennigsdorf war das eine katastrophale Neuigkeit", sagte Bürgermeister Thomas Günther (SPD) im Gespräch mit dem rbb: "Das ist ein Qualitätsverlust, der die Stadt und die 27.000 Einwohner einfach aufwühlt."

Krankenhausreform ist laut Bürgermeister das Problem

Das Krankenhaus in Hennigsdorf ist neben Oranienburg und Gransee einer von drei Standorten der Oberhavel Kliniken GmbH. Träger des Gesundheitsunternehmens ist der Landkreis. Dieser plant wegen der Krankenhausreform, die stationären Kliniken Oranienburg und Hennigsdorf am Standort Oranienburg zusammenzulegen. Eine Studie habe das vorgeschlagen, hieß es. In Hennigsdorf soll demnach keine stationäre Versorgung, aber eine Grundversorgung sowie die Klinik für Psychiatrie und die Notfallversorgung erhalten bleiben.
 
Bürgermeister Günther forderte den Erhalt aller drei Standorte: "Die Klinikgesellschaft schreibt ja keine roten Zahlen, sondern schwarze Zahlen. Das heißt, wenn die Finanzierung durch den Bund und durch die Krankenkassen so weiterlaufen würde, dann könnten auch die Standorte weiter gut arbeiten", erklärte der SPD-Politiker. Das Problem sei die Krankenhausreform, die gezielt und bewusst Standortschließungen vorsieht. "Wir hoffen, dass an der Entscheidung des Landkreises noch etwas zu ändern ist", sagte Günther abschließend.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.2.2025, 5 Uhr