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Brandenburg Oberhavel: Zehdenick wählt am Sonntag einen neuen Bürgermeister
Mehr als 13.000 Einwohnerinnen und Einwohner leben in Zehdenick (Oberhavel). Im Februar des Jahres 2022 erregte die Stadt Aufsehen, weil der 24-jährige Lucas Halle (SPD) zum Bürgermeister gewählt worden war. Er holte 88,3 Prozent der Stimmen und wurde zum jüngsten hauptamtlichen Bürgermeister Deutschlands.
Im August 2024 trat er dann mit sofortiger Wirkung zurück. Als Grund gab Halle "persönliche Gründe" an. Er habe nicht die nötige Kraft, um die Stadt so zu vertreten, wie es in diesen herausfordernden Zeiten erforderlich sei, hieß es.
Der stellvertretende Bürgermeister Marco Kalmutzke übernahm die Amtsgeschäfte. Er leitete zuvor den Fachbereich Finanzen. Am Sonntag wird nun parallel zur Bundestagswahl ein neuer Bürgermeister gewählt.
Zur Wahl stehen folgende Kandidaten:
- René Stadtkewitz (AfD)
- Dennis Sucker (CDU)
- Alexander Kretzschmar (parteilos)
- Stefan Senß (parteilos)
René Stadtkewitz (AfD) ist seit Sommer des vergangenen Jahres Mitglied der Zehdenicker Stadtverordnetenversammlung. Sein größtes Thema ist die Stadtentwicklung. "Ich will eine Task Force gründen, die sich damit befasst, dass wir wieder mehr Gewerbe nach Zehdenick bringen", berichtete der AfD-Politiker. Die Einnahmeseite müsse erhöht werden. Und das gehe nur durch neues Gewerbe. Das würde auch Arbeitsplätze und bessere Perspektiven für jüngere Menschen bringen.
Auch Dennis Sucker (CDU) ist in der Stadt bereits politisch aktiv - als sachkundiger Einwohner. "Ich bin jung, ich bin 43, ich komme sozusagen aus dem Bereich der Verwaltung", erklärte der CDU-Politiker. Er wolle seine Energie dafür einsetzen, dass die Verwaltung der Stadt den Erwartungen der Bürger entspricht. Es braucht seiner Meinung nach mehr Struktur und eine bessere Organisation.
Rund 11.000 Menschen sind am Sonntag wahlberechtigt
Auch Alexander Kretzschmar (parteilos) will die Verwaltung in den Fokus nehmen: "Viele motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort tätig, dennoch hakt es an der ein oder anderen Stelle", so der parteilose Kretzschmar. Er will daher die Verwaltung zielgerichtet neu organisieren und wieder "Schwung" reinbringen. Zudem will er die Arbeit der Verwaltung für die Bürger nachvollziehbarer machen.
Stefan Senß (parteilos) lebt schon sein Leben lang in Zehdenick und geht nun parteilos ins Rennen um das Bürgermeisteramt. "Ich würde Freibier und Brennholz für alle nach getaner Arbeit und Arbeitseinsätzen vorschlagen", sagte er im Gespräch mit dem rbb. Mehr Miteinander und pragmatische Lösungen - das sei ihm wichtig. Darüber hinaus möchte er sich dafür einsetzen, dass sich wieder eine Brauerei in Zehdenick ansiedelt.
Rund 11.000 Menschen sind am Sonntag wahlberechtigt. "Sollte keiner der vier Kandidaten 50 Prozent der Stimmen oder mehr erreichen, wird es an 16. März 2025 zu einer Stichwahl kommen", erläuterte Wahlleiter André Ullmann im Gespräch mit dem rbb.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.2.2025, 14 Uhr