Archivbild: Ein Mann sitzt auf einer Bank vor dem abgesperrten Helenesee. (Quelle: dpa/Pleul)

Brandenburg Sanierung des Helenesees soll im Juli ausgeschrieben werden

Stand: 19.06.2025 13:42 Uhr

Auch in diesem Sommer bleibt der Helenesee für Badegäste gesperrt. Die Behörden warnen, dass weiter Rutschungen möglich sind. Ein erster Schritt zur Sanierung wäre die Ausschreibung - die soll im Juli erfolgen.

Vier Jahre nach dem Abrutschen eines Strandabschnitts bleibt der Helenesee bei Frankfurt (Oder) weiter gesperrt. Anfang Juli soll die Ausschreibung für die Sanierung veröffentlicht werden. Das sagte der Präsident des Landesamts für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) Sebastian Fritze dem rbb. Der Beginn der Sanierung aber dauert noch bis mindestens 2028. Nach Angaben der Landesregierung von Anfang Juni könnten sich die Sanierungsarbeiten bis Mitte der 2030er Jahre hinziehen.
 
Ersten inoffiziellen Schätzungen des LBGR zufolge könnten sich die Kosten für die Sanierungen auf bis zu 60 Millionen Euro belaufen. Genaue Zahlen gibt es allerdings noch nicht. Nach langen Verhandlungen wurde Anfang des vergangenen Jahres bekannt, dass sich der Bund und das Land finanziell voraussichtlich jeweils zur Hälfte beteiligen.

Der Frankfurter Helenesee von oben. Rechts mittig im Bild ist einer der Erdrutsche als Einbuchtung im Böschungsbereich zu sehen.
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Sebastian Fritze, Präsident des LBGR, sagte dem rbb, die lange Dauer und die hohen Kosten seien durch die aufwendige Planung bedingt: "Sie beplanen einen 220 Hektar großen Bergbausee mit dementsprechend komplizierten Böschungen. Da hat man natürlich gewisse Unwägbarkeiten, die man nicht zu 100 Prozent ausschließen kann."
 
Ob die Sanierung tatsächlich 60 Millionen Euro oder mehr kosten werde, könne er derzeit nicht abschließend beurteilen, so Fritze. Eine teilweise Öffnung des Sees in den kommenden Jahren sei möglich – vorausgesetzt, die Planungen und die eigentlichen Arbeiten schreiten entsprechend voran.

Bis auf Weiteres bleibt der See für Besucherinnen und Besucher aber gesperrt – die Gefahr weiterer Böschungsrutschungen besteht laut Behörden weiterhin. Frankfurts Bürgermeister Claus Junghanns (CDU) sagte dem rbb: "Für die Unternehmerinnen und Unternehmer dort am Helenesee selbst ist das ein starker Einschnitt und die machen dort trotzdem einen tollen Job, um Events und Leute dorthin zu holen, aber der fehlende Zugang zum Wasser ist natürlich eine Einschränkung." Auf dem Gelände des Campingplatzes finden regelmäßig große Veranstaltungen statt – darunter Festivals mit Tausenden Gästen.

Der Scharmützelsee. Bild: rbb
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Der Helenesee, mit bis zu 60 Metern Tiefe, ist das Restloch der ehemaligen Braunkohlegrube "Helene", die von 1943 bis 1958 betrieben wurde. Danach wurde der Tagebau laut LBGR als unwirtschaftlich aufgegeben und lief bis 1970 voll Grundwasser. Böschungsrutschungen und Teilsperrungen hat es seitdem immer wieder gegeben.
 
Im Mai 2021 wurde der See komplett gesperrt, nachdem am Ostufer massive Rutschungen festgestellt worden waren. Bereits 2010 war das Südufer aus Sicherheitsgründen nicht mehr zugänglich. Vor der Sperrung zählte der Helenesee jährlich bis zu 50.000 Badegäste.

Sendung: Brandenburg aktuell, 18.06.2025, 19.30 Uhr