
Saarland Fischotter werden jetzt an Blies, Ill und Prims beobachtet
Naturschützer und Umweltministerium wollen mehr über die Wiederansiedlung des Fischotters im Saarland erfahren. Deshalb wird jetzt ein Fischotter-Monitoring an den drei Flüssen Ill, Blies und Prims gestartet.
Seit einiger Zeit ist klar: Der Fischotter ist zurück im Saarland. Das Tier galt hier lange als ausgestorben, aber inzwischen hat es sich hier wieder angesiedelt.
Schon im August 2022 war zufällig mit Hilfe einer Wildkamera an der Blies im Saarpfalz-Kreis ein Tier entdeckt worden. Inzwischen haben Naturschützer zahlreiche Belege gesammelt, dass sich wieder ein kleine Population aufgebaut hat.
Monitoring startet
Um mehr über die Wiederansiedlung des Tiere zu erfahren, ist im Saarland jetzt ein neues Monitoring-Projekt gestartet. An den drei Flüssen Ill, Blies und Prims wird der Zweckverband Natura Ill-Theel gemeinsam mit dem Naturschutzbund Saarland (Nabu) die Tiere gezielt beobachten.
Nach Angaben des Umweltministeriums handelt es sich um ein langfristiges Monitoring, das von der Naturwacht Saarland und dem Zentrum für Biodokumentation koordiniert werde. Unter anderem wurden Kameras aufgestellt, auch nach Trittspuren werde gesucht.
Nabu: Über 80 Sichtungen
Der stellvertretende Vorsitzende des Nabu Homburg, Hardy Welker, hat mit seinen Wildkameras inzwischen über 80 Sichtungen der Tiere verzeichnet. Laut Welker lassen sich dabei eindeutig unterschiedliche Tiere ausmachen.
Zusätzlich zu zwei Rüden und einer erwachsenen Fähe, deren Geschlecht bereits per DNA bestätigt worden sei, entdeckte er nach eigenen Angaben noch ein männliches und vermutlich noch ein weibliches Jungtier. Welker ist daher davon überzeugt, dass sich der Otter im Saarland inzwischen niedergelassen und Nachwuchs bekommen habe.
Wanderbewegungen der Otter interessieren Naturschützer
Von dem Monitoring verspricht sich Naturschützer Welker "vor allem, dass Maßnahmen zum Schutz dieser streng geschützten Art ergriffen werden, um ihren Lebensraum zu erhalten und möglichst zu verbessern". Das Monitoring liefere hierzu Daten, um Konflikte aufzudecken und Maßnahmen abzuleiten.
Außerdem soll die Beobachtung der Tiere helfen, die Wanderbewegungen der Otter zu zeigen. "Das ist besonders wichtig für uns, da wir aus der letzten DNA-Analyse wissen, dass der Otter, der im französischen Puttelange-aux-Lacs totgefahren wurde, ein Rüde unserer Population war, den wir ein Jahr vorher bei uns nachgewiesen haben."
Ministerium sagt Unterstützung für Otter zu
Auch im Umweltministerium freut man sich über die Wiederansiedlung des Fischotters. "Die Rückkehr des Fischotters ist für das Saarland ein Glücksfall, den wir positiv begleiten werden", sagte Umweltministerin Petra Berg (SPD).
Die Ansiedlung des Tieres dürfe man zudem als Erfolg für den Naturschutz ansehen, da Fischotter einen möglichst naturnahen Lebensraum mit Gewässern brauchten und dies erst durch renaturierte Auenabschnitte und gereinigte Gewässer möglich geworden sei.
Rückblick:
Über dieses Thema hat auch die Region am Nachmittag auf SR 3 Saarlandwelle am 14.04.2025 berichtet.
Mehr zum Fischotter im Saarland

