
Saarland Neunkircher Schule wird erstes echtes Ganztags-Gymnasium
Das Neunkircher Gymnasium am Krebsberg stellt nach den Sommerferien seinen Schulbetrieb auf gebundenen Ganztagsunterricht um - als erstes Gymnasium neben der Europäischen Schule im Saarland. Die neuen Klassen werden dann nach einem neuen pädagogischen Konzept unterrichtet.
Felix Schneider / Onlinefassung: Kathrin Paul
Schule ist längst mehr als klassischer Frontalunterricht. Immer mehr setzen Lehrer auf eigenständiges Arbeiten der Schüler und mehr Wahlfreiheit. Das Neunkircher Gymnasium am Krebsberg will diese Wahlfreiheit nun fest ins Unterrichtskonzept integrieren. Dort unterrichten Lehrer seit einem Jahr nach dem sogenannten Dalton-Konzept.
Dabei können sich die Schüler ihre Lehrer, das Fach und die Art und Weise, wie gelernt wird, aussuchen - also ob alleine oder in der Gruppe. In einzelnen Stunden jeden Tag wird der Lehrer zum Lernbegleiter. Er steht den Schülern nur bei Nachfragen zur Seite. Ansonsten sollen sie eigenständig arbeiten. Orientierung gibt ein Lernplan – mit Aufgaben und Zielen für jedes Fach.
Größere Umstellung geplant
Seit einem Jahr lernen die Schüler klassenübergreifend nach diesem Dalton-Modell. Ursprünglich kommt es aus den USA und wurde 1917 erstmals getestet. Die Schule soll so den Lernprozess verbessern und die Schüler optimal auf Uni und Beruf vorbereiten.
Das Gymnasium selbst plant noch eine größere Umstellung. Ab dem neuen Schuljahr wechselt die Schule am Krebsberg als erstes saarländisches Gymnasium neben der Europäischen Schule in Saarbrücken in den gebundenen Ganztagsunterricht. So soll das neue pädagogische Modell noch effektiver funktionieren und Lehrer haben mehr Zeit fürs gezielte Fördern. Der Halbtag wächst von Klasse 5 an Jahr für Jahr. Mit der professionellen Betreuung bis 16.00 Uhr will die Schule Familien ansprechen, bei denen beide Eltern arbeiten oder alleinerziehend sind. Vor allem sollen auch Familien mit Migrationshintergrund angesprochen werden.
Stärkerer Zusammenhalt und mehr Bildungsgerechtigkeit
Die Schule startet direkt mit maximaler Kapazität in den Ganztag – vier neue Klassen nach den Ferien. Der Landkreis bereitet neue Räume vor, so bekommt jede Klasse anderthalb Säle, damit die Schüler differenzierter arbeiten können. Nach den Sommerferien soll auch eine neue Mensa einen Begegnungsort schaffen. Hier essen alle Schüler gemeinsam. Die Schule verspricht sich einen stärken Zusammenhalt und insgesamt mehr Bildungsgerechtigkeit.
Klar geregelt ist auch: Wer in den nächsten Jahren am Krebsberg sitzen bleibt, der muss entweder in den Ganztag oder auf eine andere Schule wechseln. Nur so kann die Umstellung im laufenden Schulbetrieb funktionieren. Bis 2030 ist der Ganztagsunterricht am Gymnasium am Krebsberg dann in allen Klassen angekommen.
Über dieses Thema hat auch die Sendung Wir im Saarland - Das Magazin im SR Fernsehen am 05.06.2025 berichtet.
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