Wolf im Waldgebiet

Saarland Bauernverband will Wolfsbestand verringern

Stand: 15.05.2025 19:05 Uhr

Der saarländische und der Deutsche Bauernverband fordern gemeinsam mit weiteren Landnutz-Verbänden eine Wende im Umgang mit Wölfen. Der Wolfsbestand bundesweit müsse reguliert werden. Einen entsprechenden Forderungskatalog haben Landwirte am Donnerstag an die in Orscholz tagende Umweltministerkonferenz übergeben.

mit Informationen von Christoph Grabenheinrich

Noch bis Freitag tagen die Umweltminister von Bund und Ländern unter dem Vorsitz der saarländischen Umweltministerin Petra Berg in Orscholz. Ein Thema dabei: Der Wolf.

209 Rudel und 46 Paare – so viele Wölfe leben derzeit mindestens in Deutschland. Anders als im Saarland – wo es bisher nur vereinzelte Sichtungen gab – gibt es Bundesländer, in denen Wölfe schon seit Jahrzehnten wieder heimisch geworden sind, teils aber auch immer mehr zum Problem werden.

Probleme vorgeführt

Der Bauernverband fordert seit Jahren, die Zahl der Wölfe zu reduzieren. Am Rande der in Orscholz stattfindenden Umweltministerkonferenz wurde am Donnerstag ein entsprechender Forderungskatalog an die Ministerinnen und Minister übergeben.

Die Vertreter kamen dafür in Begleitung nach Orscholz. Schafe und ein Hund waren mit im Gepäck – sowie ein Zaun. Es sollte gezeigt werden, dass es schon für Hunde einfach ist, den Zaun zu überspringen – für einen hungrigen Wolf also ein Klacks.

Bauernverband fordert Bejagung von Wölfen

Der Bauernverband will damit verdeutlichen, wo in seinen Augen das Problem liegt. Herdenschutzmaßnahmen allein reichten angesichts der stetig wachsenden Wolfs-Population nicht aus. Es müsse die Möglichkeit geschaffen werden, Wölfe auch zu bejagen. Der Bauernverband drängt auf eine Reduktion des Wolfsbestandes auf 500 bis 1000 Tiere.

„Wir sind überzeugt, dass die Zahl der Wölfe in Deutschland schon viel zu hoch ist. Sie ist schätzungsweise 3000 Individuen groß“, sagte Eberhard Hartelt vom Deutschen Bauernverband. Die Wölfe müssten ins Jagdrecht, damit sie bejagt werden könnten. Außerdem brauche es wolfsfreie Zonen in Bereichen, die schwer einzuzäunen seien – etwa in den Alpen oder in Küstenregionen.

Bislang kein sesshafter Wolf im Saarland

Die Position wird vom saarländischen Bauernverband geteilt, auch wenn es im Saarland bislang erst einige wenige Wolfs-Sichtungen gab. „Es ist definitiv noch kein Problem wird aber auch definitiv zum Problem werden“, erläutert Peter Hoffmann vom Bauernverband Saar. Es gebe hier noch keinen sesshaften Wolf, sondern durchziehende Wölfe.

Dennoch gebe es bereits bestätigte Risse von Wölfen im Saarland. „Wenn man sich jetzt die Situation an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz anschaut, oben in Weiskirchen, wo es ein ortsfestes Rudel gibt, dann ist das nur eine Frage der Zeit“, ergänzt Hoffmann.  

Berg erteilt drastischer Reduktion Absage

Die Politik bewertet die Lage ähnlich. Das europäische Parlament will den Wolf von "streng geschützt" auf "geschützt" herunterstufen. Damit sollen Abschüsse erleichtert werden. Das fordert auch der Bundesrat. Bei der Umweltministerkonferenz steht ein konkreter Antrag aus Mecklenburg-Vorpommern zu Debatte.

Die vom Bauernverband geforderte drastische Reduktion des Bestands wird es aber wohl nicht geben, bestätigt auch die saarländische Umweltministerin und Vorsitzende der Umweltministerkonferenz, Petra Berg (SPD). „Angedacht ist, dass man sich um Problem-Wölfe kümmert.“

Über dieses Thema berichten die SR info-Nachrichten im Radio am 14.05.2025.

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