
Sachsen Dresdner Friedenspreis geht an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
Der Friedenspreis Dresden ist erstmals an eine Institution verliehen worden - an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Die Verleihung wurde auch zu einer Würdigung des FDP-Politikers Gerhart Baum. Dieser wollte eigentlich die Rede für den Friedenpreis halten, starb aber in der Nacht zu Sonnabend..
Bei einem Festakt in der Semperoper ist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit dem Dresdner Friedenspreis geehrt worden. Gerichtspräsident Marko Bošnjak aus Slowenien nahm den mit 10.000 Euro dotierten Preis entgegen. Die Verleihung wurde zugleich zu einer Würdigung für den gestorbenen FDP-Politiker Gerhart Baum, der eng mit dem Friedenspreis verbunden war und auch dieses Mal eine Rede halten wollte. Sie wurde bei der Feierstunde verlesen.

Erstmals erhielt mit dem europäischen Gerichtshof eine Institution den Friedenspreis. Die Auszeichnung für Verdienste um Demokratie und Völkerverständigung wird seit 2010 verliehen.
Rede des verstorbenen Politikers Gerhart Baum wurde verlesen
Baum, der 92 Jahre alt wurde und als Kind die Luftangriffe in seiner Heimatstadt Dresden überlebte, rief in der Grußbotschaft zur Verteidigung der Demokratie auf. Die Lage sei ernst, Freiheitsfeinde versuchten, eine neue Weltordnung durchzusetzen, die die Menschenrechte nicht mehr respektiere. Überall in der Welt drohten Brände. "Die Menschheit entfernt sich von dem hellen Licht der Aufklärung in die Dunkelheit der Despotien."
Die Menschheit entfernt sich von dem hellen Licht der Aufklärung in die Dunkelheit der Despotien. Gerhart Baum | in seiner für den Friedenspreis vorbereiteten Rede
"Die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen - zunehmender Autoritarismus, populistische Angriffe auf die Unabhängigkeit der Justiz, die Erosion demokratischer Normen - erinnern uns daran, dass der Kampf für Menschenrechte und Frieden ein permanenter Kampf ist", sagte Bošnjak in seiner Dankesrede.
MDR (dpa/tomi)