
Sachsen Ein Weltstar aus Dresden: DJ Purple Disco Machine erhält den Choros-Award
Der Dresdner Musikproduzent und DJ Tino Piontek ist bekannt als Purple Disco Machine. Beim diesjährigen Semperopernball erhält er den Choros-Award in der Kategorie Kunst und Kultur. Piontek arbeitete bereits mit Stars wie The Rolling Stones und Lady Gaga zusammen. Vor zwei Jahren wurde er für seinen Remix von Lizzos Single "About Damn Time" mit einem Grammy geehrt.
- Seit dem Grammy-Gewinn hat sich für den DJ und Musikproduzenten viel verändert.
- Ein exzessiver Lebensstil liegt dem Dresdner fern.
- Mittlerweile ist er beruflich in einer Position, den musikalischen Nachwuchs zu fördern.
Tino Piontek, besser bekannt als DJ Purple Disco Machine, ist ein Weltstar aus Dresden, der mit seiner Musik mittlerweile Konzerte vor bis zu 70.000 Menschen spielt. Seine Karriere umfasst Zusammenarbeiten mit internationalen Größen wie Elton John, den Rolling Stones und Britney Spears. Trotz seines weltweiten Erfolgs bleibt der 44-Jährige bodenständig und bescheiden, was nicht zuletzt an seiner bewegten Vergangenheit liegt.

Der Sopranistin Jasmin Delfs und Tino Piontek, DJ Purple Disco Machine, werden in diesem Jahr beim Sempernopernball die Choros-Awards verliehen.
Von Dresden zu den Grammys
Der Grammy-Gewinner erinnert sich, wie er 2022 für den begehrten Musikpreis nominiert wurde: "Ich dachte zunächst, mein Manager mache einen Scherz", sagt Piontek. Die Grammy-Verleihung war für ihn eine ungewohnte Erfahrung, nicht zuletzt, weil sie in seine Familienzeit fiel – eine Zeit, die er bewusst frei von der Musikwelt hielt.
Eigentlich habe er gar nicht in die USA reisen wollen, erzählt er. Seine Frau habe ihn überzeugt, den Trip doch anzutreten - und so seien beide mit einer unvergesslichen Erfahrung belohnt worden: "Es hat sich in vielerlei Hinsicht gelohnt und der Grammy kam mit nach Hause."
Der Mensch hinter dem Künstlernamen
Trotz des Trubels um seine Person meidet Piontek den Rummel abseits der Bühne. Er genießt es, im Rampenlicht zu stehen, sobald er auflegt. Doch er zieht sich privat bewusst zurück. Seine Familie und seine Kindheit haben ihn geprägt. Sein Vater, sagt Piontek, erzähle oft von wirtschaftlich schwierige Zeiten, als die Familie manchmal nicht gewusst habe, ob genug Geld für das nächste Frühstück da sei. Diese Erfahrungen haben Piontek geerdet: "Ich bin dankbar, diese Zeiten erlebt zu haben. Heute kann ich meinen Erfolg viel besser einordnen."

Sein Privatleben hält der weltberühmte DJ am liebsten privat.
Musik als Lebenselixier
Drogen und der exzessive Lebensstil, der oft mit der Clubszene assoziiert wird, spielen für Piontek keine Rolle. Seine Droge ist die Musik: "Ohne Musik könnte ich nicht leben." Er ist ein Selfmade-Künstler, der seine Fähigkeiten autodidaktisch erlernt und seinen unverwechselbaren Stil über Jahre hinweg entwickelt hat. Inspiration findet er überall: in alten Songs, Gesprächen, Filmen oder einfachen Geräuschen.
Ich bin dankbar, diese Zeiten erlebt zu haben. Heute kann ich meinen Erfolg viel besser einordnen. Tino Piontek aka Purple Disco Machine | über seine Kindheitserfahrungen mit Armut
Erfolg ohne Allüren
Obwohl Purple Disco Machine weltweit gefragt ist, bleibt Piontek selbst am Boden. Statussymbole interessieren ihn nicht: "Meine Frau und ich achten darauf, bescheiden zu leben." Er möchte seine Musik für sich selbst machen und nicht jedem Geschmack gerecht werden. "Ob meine Musik einem 16-Jährigen oder einem 60-Jährigen gefällt, sehe ich dann. Wichtig ist, dass sie mir gefällt."
Nachwuchsförderung und Inspiration
Trotz seiner vollen Agenda versucht Piontek, junge Talente zu fördern. So war der junge Musiker David B. als Support-Act auf seiner letzten Tournee dabei. "Es macht Spaß, solche Talente zu unterstützen und gleichzeitig von ihnen zu lernen."
Ob meine Musik einem 16-Jährigen oder einem 60-Jährigen gefällt, sehe ich dann. Wichtig ist, dass sie mir gefällt. Tino Piontek aka Purple Disco Machine | über seine Musik
Ein Weltstar aus der Heimat
Piontek zeigt sich oft erstaunt über seinen eigenen Erfolg: "Es ist schon krass, was man aus Dresden heraus schaffen kann." Seine Geschichte ist ein Beweis dafür, dass Leidenschaft und Durchhaltevermögen der Schlüssel zu großem Erfolg sind.
Trotz aller Höhenflüge bleibt er seiner Philosophie treu: Musik zu machen, die ihn glücklich macht – für sich selbst und für ein Publikum, das diese Leidenschaft teilt.
Pläne für das Jahr 2025
Für 2025 hat Piontek große Pläne: Neben einer neuen Albumveröffentlichung sind diverse Kollaborationen mit internationalen Künstlern geplant. "E-Mails von Keith Richards oder Mick Jagger zu bekommen, das war wieder so ein Moment, wo ich mich wirklich kneifen musste. Aber ich versuch, alles zu genießen."
E-Mails von Keith Richards oder Mick Jagger zu bekommen, das war wieder so ein Moment, wo ich mich wirklich kneifen musste. Aber ich versuch, alles zu genießen. Tino Piontek aka Purple Disco Machine | über seinen Kontakt mit US-Weltstars
Er freue sich vor allem auf sein Konzert bei den Filmnächten. Das hat mittlerweile schon Tradition. "Ich freu' mich schon tierisch darauf, weil es einfach für mich so ein Highlight 2025 ist."
MDR (sme)