Sachsen Rund 1.000 Menschen bei Protest gegen AfD-Veranstaltung in Leipzig
In Leipzig haben am Sonnabend mehr als 1.000 Menschen gegen die AfD demonstriert. Anlass war ein Wahlkampf-Auftritt des aus Sachsen stammenden AfD-Co-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla in der Alten Börse.
In Leipzig haben am Sonnabend zahlreiche Menschen gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD demonstriert. Wie ein Reporter von MDR SACHSEN berichtet, versammelten sich auf dem Naschmarkt viele Familien, junge Menschen und auch Vertreterinnen von "Omas gegen Rechts". Anlass war ein Auftritt des aus Sachsen stammenden AfD-Co-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla in der Alten Börse.
Nach Aussage der Polizei Leipzig sollen sich rund 1.000 Menschen an den Protesten beteiligt haben.
Angie: "Ich will nicht mehr angegriffen werden, nur weil ich anders aussehe"
Die Demonstration sei weitegehend friedlich, so der Reporter. Die Teilnehmer skandierten Sprüche wie "Ganz Leipzig hasst die AfD" oder "Nationalismus raus aus den Köpfen".
Unter den Demonstranten war auch Angie. Sie habe Angst vor der AfD, erzählte die gebürtige Mexikanerin. Sie sei vor fünf Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen und befürchte, wieder dorthin abgeschoben zu werden. Sie wünsche sich, nicht mehr auf der Straße angegriffen zu werden, nur weil sie anders aussehe.
Die gebürtige Mexikanerin Angie hat Angst, gegen ihren Willen abgeschoben zu werden.
Ich habe Angst, dass sie mich wieder nach Hause schicken wollen, obwohl ich das gar nicht möchte. Ich habe Angst vor der AfD. Angie | kam vor fünf Jahren aus Mexiko nach Deutschland
Demonstrant Lukas sagte MDR SACHSEN, für ihn sei erschreckend, bei wie viel Prozent die AfD in der heißen Phase des Wahlkampfes derzeit liege. Für ihn sei die AfD nicht nur rassistisch, sondern auch neoliberal und sexistisch. Viele Menschen trieben Abstiegsängste um, für die sie nach Ansicht von Lukas Migranten verantwortlich machten. Die Antwort müsse eine eigene soziale Perspektive sein.
Polizei unterbindet Blockade-Versuch
Eine Polizeisprecherin bestätigte auf Anfrage von MDR SACHSEN, dass die Proteste im Großen und Ganzen friedlich verlaufen seien. Allerdings hätte es seitens des Gegenprotests gegen 12 Uhr den Versuch gegeben, die Zufahrt zur Veranstaltung zu blockieren. "Einsatzkräfte haben die Personen zur Seite geschoben. Dabei wurde auch Pfefferspray eingesetzt."
Die Polizei hat einen Blockadeversuch an der Zufahrt zur Alten Börse nach eigenen Angaben unterbunden.
Unter den Festgesetzten hat sich auch ein Minderjähriger befunden, wie die Polizei auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte. Der 17-Jährige soll einen roten Farbbeutel an die Fassade der Alten Börse geworfen haben. Die Polizei ermittelt. Weitere Informationen zum Einsatz wollte sie bislang nicht mitteilen.
Ein 17-Jähriger wird verdächtigt, einen roten Farbbeutel gegen die Alte Börse geworfen zu haben. Im Gebäude fand eine Wahlkampfveranstaltung der AfD statt.
MDR (dkö/koh)
