
Sachsen Hunderte Menschen fordern schnelle Lösung für Elbbrücke in Bad Schandau
Seit der Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau im November bedeutet das für die Bewohner: Stress, Umleitungen, Umsatzeinbußen. Hunderte demonstrierten am Sonntag für schnelle Lösungen und Transparenz.
In Bad Schandau haben am Sonntag hunderte Menschen für eine schnelle Lösung für die gesperrte Elbbrücke demonstriert. Der Protest wurde von der Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz (BIN) organisiert, die von 600 Teilnehmern spricht. Sie hatten sich an der rechtselbischen Brückenauffahrt versammelt, um auf die anhaltenden Belastungen aufmerksam zu machen.
Bad Schandauer wünschen sich klare Kommunikation
In verschiedenen Redebeiträgen forderten die Teilnehmer die Politik auf, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Einschränkungen für die Menschen vor Ort zu minimieren. BIN-Stadtratsmitglied Rolf Böhm forderte beispielsweise eine klare Kommunikation, "in der nicht andere wichtige regionale Projekte gegen einen Brückenlösung ausgespielt werden dürfen". Böhm erklärt weiter, die Nutzung der Bad Schandauer Eisenbahnbrücke dürfe nicht aus den Augen verloren werden.
Folgende Forderungen stellten die Demonstranten konkret auf:
- zügige und durchdachte Lösung für eine Behelfsbrücke noch in diesem Jahr
- klare Terminierung des Ersatzneubaus
- transparente Kommunikation der Behörden gegenüber Einheimischen und Unternehmen
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Demo Brücke Bad Schandau
Umsatzverluste und Mehrkosten
Die Brücke in Bad Schandau ist eine wichtige Verkehrsader des oberen Elbtals. Am 6. November 2024 wurde sie wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt. Die nächsten Brücken sind jeweils 20 Kilometer entfernt. Für Gewerbetreibende, Anwohner oder Rettungs- und Pflegedienste bedeutet das erhebliche Beeinträchtigungen und enorme Mehrkosten.
Am Freitag kündigte Sachsens Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU) an, dass voraussichtlich im April ein Belastungstest an der Brücke durchgeführt werden kann. Dabei sollen bis zu 200 Tonnen schwere, unbemannte Spezialfahrzeuge über die Brücke rollen. Hält die Brücke stand, so könnten ab Mai wieder Autos über die Straße rollen. Auch eine Behelfsbrücke und ein möglicher Ersatzneubau sind laut Ministerium aktuell in Planung.
MDR (koh)