Im Demonstrationszug der Streikenden hält einen Kindergärtnerin ein Schild hoch mit der Aufschrift «Kita = Zukunftsfundament».

Sachsen Kita-Moratorium steht möglicherweise auf der Kippe

Stand: 20.02.2025 14:48 Uhr

Am Donnerstag werden erneut Kitas und Horte in Leipzig und Dresden bestreikt. Ein Grund ist die unklare Lage zum Kita-Moratorium, dessen Umsetzung im vergangenen Jahr beschlossen wurde.

Von MDR SACHSEN

Das im September noch in der alten Landtagsbesetzung beschlossene Kita-Moratorium in Sachsen steht offenbar auf der Kippe. Der Städte- und Gemeindetag könne dafür kein zusätzliches Geld aufbringen, sagte Geschäftsführer Mischa Woitschek am Donnerstag MDR SACHSEN.

Im Demonstrationszug der Streikenden hält einen Kindergärtnerin ein Schild hoch mit der Aufschrift «Kita = Zukunftsfundament».

Bei den aktuellen Streiks wird auch die Umsetzung des im vergangenen September beschlossenen Kita-Moratoriums gefordert.

Die Kommunen fordern eine jährliche Anpassung der Kita-Pauschale der Landesregierung, um die steigenden Kosten aufzufangen. Das sei bisher aber nicht der Fall. Inzwischen würden die Kommunen mit fast 50 Prozent die Hauptlast tragen.

Postkartenübergabe an Sachsens Kultusminister

Mit der klaren Botschaft "Kita-Moratorium jetzt umsetzen!" hat am Donnerstag außerdem die Gewerkschaft GEW Sachsen bei einer Kundgebung in Dresden Postkarten an Kultusminister Conrad Clemens übergeben.

GEW Sachsen-Vorsitzender Burkhard Naumann sagte: "Uns haben über 7.000 Postkarten von pädagogischen Fachkräften, Eltern und Trägern aus ganz Sachsen erreicht, die gemeinsam mit uns die Umsetzung des Kita-Moratoriums fordern."

Was ist das Kita-Moratorium?
Trotz sinkender Kinderzahlen sollen Sachsens Kitas 2025 gleich viel Geld erhalten wie im Vorjahr. Das hatte der Sächsische Landtag im vergangenen September - bei seiner letzter Sitzung der zu Ende gehenden Wahlperiode - einstimmig beschlossen. Mit dem Moratorium für Kindertagesstätten bleibt der Landeszuschuss für 2025 demnach weiterhin bei 920 Millionen Euro. Ziel ist es, die Entlassung von Erziehern zu verhindern und die Qualität der frühkindlichen Bildung zu verbessern.

MDR (bdi/sme)/dpa