Verdi-Streik in Leipzig

Sachsen Kita-Warnstreiks am Mittwoch in Leipzig

Stand: 12.02.2025 16:58 Uhr

Das Kind in der Kita abgeben, funktionierte in Leipzig am Mittwoch nicht. Denn die Mitarbeiter der kommunalen Kitas und Horte streikten für mehr Lohn und zusätzliche freie Tage.

Von MDR SACHSEN

Rund 800 Beschäftigte der Stadt Leipzig haben sich am Vormittag laut Gewerkschaft GEW an einer Warnstreik-Kundgebung beteiligt. Unter ihnen seien neben Angestellten aus Kitas und Horten auch Beschäftigte der Stadtverwaltung, der Behindertenhilfe und der Agentur für Arbeit gewesen. Hortleiter Sven Probst beklagte auf der Versammlung zu wenig Personal und zu wenig Zeit für die Betreuung der Kinder.

Keine Notbetreuung vorgesehen

Die Stadtverwaltung hatte den Eltern vorsorglich empfohlen, alternative Betreuungsmöglichkeiten zu organisieren und eine Übersicht über die Horte und Kitas erstellt, die vom Streik betroffen sind.

Verdi-Streik in Leipzig

Erzieherinnen und Erzieher in Leipzig sind am Mittwoch dem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi in Leipzig gefolgt.

Zweite Verhandlungsrunde für den 17. und 18. Februar geplant

Mit den Arbeitsniederlegungen wollten die Gewerkschaften Druck machen bei den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die erste Runde war im Januar ergebnislos verlaufen. Die zweite Verhandlungsrunde findet am 17. und 18. Februar und damit knapp eine Woche vor der Neuwahl des Bundestages statt. Die voraussichtlich finale Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März angesetzt.

Forderungen: Acht Prozent mehr Gehalt und drei freie Tage zusätzlich

Gefordert werden unter anderem acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat und zusätzlich drei freie Tage pro Jahr. Verdi-Gewerkschaftssekretärin Lena Kirschenmann sagt: "Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind überlastet. Sie brauchen einerseits Entlastung und anderseits müssen sich Kommunen auch endlich als attraktive Arbeitgeberin zukunftsfest aufstellen, um Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen." Allein in der Stadtverwaltung Leipzig seien mehrere Hundert Stellen bereits jetzt nicht besetzt.

Bezirksgeschäftsführer Sebastian Viecenz fügte hinzu: "Der öffentliche Dienst ist eine wichtige Säule in einer demokratischen Gesellschaft. Diesen kaputtzusparen, gefährdet den inneren Zusammenhalt des Landes."

MDR (cke/jku/wim/lam)