
Sachsen Kundgebung gegen Rassismus - und Gegenprotest in Sebnitz
Am Ostermontag haben Bürger in Sebnitz bei einer Kundgebung der Linken ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Anlass war eine rassistische Anzeige im Amtsblatt. Auch rechte Demonstranten kamen auf den Marktplatz.
Am Ostermontag hat es in Sebnitz eine Kundgebung der Partei "Die Linke" gegen Rassismus und Antisemitismus gegeben. Am Montagvormittag hatten sich dazu mehrere Menschen auf dem Marktplatz der Stadt versammelt.
Nach Angaben der Veranstalter sollte so ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt werden.

Nach einer rassistischen Anzeige haben am Ostermontag mehrere Menschen in Sebnitz für Toleranz und Vielfalt demonstriert.
Demo verläuft ruhig
Die Veranstaltung mit mehreren Dutzend Teilnehmenden verlief nach Reporterangaben ruhig. In mehreren Redebeiträgen sei auf die zunehmende Verbreitung von rassistischen und antisemitischen Tendenzen aufmerksam gemacht worden. Ausgrenzung, Hass und Hetze dürften keinen Platz in der Gesellschaft haben, so die Botschaft. Die Kundgebung war nach Angaben der Linken bewusst am Ostermontag geplant worden, um den Feiertag für ein deutliches politisches Signal zu nutzen.
Auf dem Marktplatz gab es zudem laut Polizei zwei spontane Versammlungen aus dem rechten Spektrum. Eine offizielle Demo war nicht genehmigt worden. Es seien auf beiden Seiten ungefähr gleiche Teilnehmerzahlen zu verzeichnen, vermutlich mit einer leichten Überzahl bei den rechten Protesten, so Polizeisprecher Marko Laske. Bis auf einige Zwischenrufe verliefen die Proteste laut Polizei friedlich. Die Polizei begleitete die Demonstranten mit einem überschaubaren Aufgebot.
Rassistische Anzeige im Amtsblatt
Anlass für die Demo war die in der vergangenen Woche aufgetauchte rassistische Anzeige eines Dachdeckermeister aus Sebnitz im Amtsblatt der Stadt. Der Dachdecker Ronney W. hatte dort mit dem Spruch: "Ausbildungsplatz ab 2026 ABER: keine Hakennasen, Bimbos, Zeppelträger!" Azubis gesucht. Der Bürgermeister von Sebnitz, Ronald Kretzschmar, hatte die Anzeige als "beschämend und untragbar" bezeichnet und Anzeige erstattet.
MDR (ben)/dpa