
Sachsen Riesaer Energieexperten holen Sachsens wichtigsten Wirtschaftspreis
"Sachsens Unternehmer:in des Jahres" - zum 20. Mal wurde der Preis am Freitagabend in der Gläsernen Manufaktur in Dresden verliehen. In diesem Jahr holten die Chefs eines Riesaer Unternehmens den wichtigsten Wirtschaftspreis im Freistaat. Die Firma überzeugte die Jury mit ihrem Beitrag zur Energiewende sowie ihrem sozialen Engagement. Neben dem Hauptpreis gab es erneut einen Preis in der Start-up-Kategorie für eine innovative Unternehmensgründung.
Der diesjährige sächsische Unternehmerpreis geht an die Firma WT Energiesysteme aus Riesa. Am Freitagabend wurde der Preis zum 20. Mal in der Gläsernen Manufaktur in Dresden verliehen. Die Geschäftsführer Dietmar Tietz, Michael Bohnefeld und Marek Reschke konnten sich über die von der polnischen Künstlerin Malgorzata Chodakowska gestaltete Bronzeskulptur "Die Träumende" freuen.

"Die Träumende" ist die Preisskulptur von "Sachsens Unternehmer:in" des Jahres.
Die Krise als Chance
Warum der Preis in diesem Jahr nach Riesa geht, machte die Jury an mehreren Punkten fest. Demnach hat es Gründer und Hauptgesellschafter Dietmar Tietz nicht nur geschafft, WT Energiesysteme durch eine existenzielle Krise zu führen. Es sei ihm auch gelungen, dass die Firma gestärkt daraus hervorgegangen sei.

Seit 20 Jahren bietet die Gläserne Manufaktur in Dresden die Bühne für die Verleihung des Unternehmerpreises.
Umspannwerke für die Energiewende
WT Energiesysteme plant und baut Umspannwerke, mit denen Strom aus Biogas, Wind oder Sonne zu Höchstspannung gebracht und beim Verbraucher wieder heruntergedrosselt wird. Die Firma leistet damit einen Beitrag zur Energiewende. Denn die lässt vielerorts neue Solar- und Windparks entstehen, die dringend auf einen Netzanschluss angewiesen sind. "Wir sind das Nadelöhr oder der Flaschenhals, durch den die Energie durchmuss, um letztendlich eingespeist zu werden", sagte Geschäftsführer Dietmar Tietz.

Hauptgesellschafter Dietmar Tietz liegt es am Herzen, dass sich WT Energiesysteme auch sozial engagiert.
Atom- oder Kohlestrom sind tabu
Allerdings bauen Tietz und seine Mitgeschäftsführer Michael Bohnefeld und Marek Reschke die Umspannwerke nicht für jede Art von Strom. Stattdessen haben sie eine klare Haltung: Umspannwerke zur Einspeisung von Atom- oder Kohlestrom kommen für sie nicht in Frage.

Das Riesaer Unternehmen ist auf Wachstumskurs. In diesem Jahr sollen noch Produktionsflächen sowie ein Trainingsumspannwerk auf dem Betriebsgelände entstehen.
Soziales Engagement in der Region
Trotz anhaltendem Fachkräftemangel setzt WT Energiesysteme zudem auf eine langfristige Personalentwicklung, investiert in die Ausbildung und engagiert sich unter anderem als Sponsor von Kinder- und Jugendeinrichtungen in der Region. Auch damit konnte die Firma die Jury von "Sachsens Unternehmer:in des Jahres" überzeugen. Der vor 23 Jahren als Viermann-Unternehmen gegründete Betrieb hat heute nach eigenen Angaben 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von reichlich 90 Millionen Euro.
Kretschmer: Preisträger bringen Sachsen voran
Zu den Gratulanten der frisch gekürten Preisträger zählte auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Er würdigte den Wettbewerb "Sachsens Unternehmer:in des Jahres" und dankte allen Teilnehmern. "Sie bringen unseren Freistaat voran und sichern durch das Schaffen von Arbeitsplätzen und kreativen Ideen die Zukunft Sachsens als innovativen und attraktiven Wirtschaftsstandort in Europa", sagte Kretschmer. In den vergangenen 20 Jahren haben sich beim Unternehmerpreis über 400 Firmen dem Wettstreit gestellt.
Weitere Preise gehen nach Meerane und Dresden
Neben dem Sieger WT Energiesysteme wurden von der Jury weitere Unternehmen geehrt. Auf Platz zwei folgte die N+P Informationssysteme GmbH, ein familiengeführtes Digitalisierungsunternehmen für die Fertigungs- und Bauindustrie aus dem Landkreis Zwickau. Den dritten Platz belegte die Orthopädie- und Rehatechnik Dresden GmbH.
Gründerpreis für 45minuten GmbH
Prämiert wurde ebenfalls wieder Sachsens bestes Start-up. In dieser Kategorie sicherten sich Robert Reuther und Saskia Rhiza von der 45minuten GmbH den Preis. Die Gründer haben mit www.45-minuten.de eine Plattform geschaffen, auf der jede Lehrerin und jeder Lehrer Zugriff auf über 2.500 praxiserprobte Unterrichtsmaterialien erhält. Einzige Bedingung: Er oder sie trägt zu dieser Sammlung bei und lädt eine eigene Unterrichtsvorbereitung hoch.
Die wird anschließend von erfahrenen Lehrkräften auf ihre didaktische Eignung geprüft und freigegeben. Durch diese Art der Vernetzung wird Lehrkräften im gesamten deutschsprachigen Raum laut der Firma ermöglicht, Unterrichtsmaterialien für ihre Stunden zu verwenden und gleichzeitig mehr Zeit für ihre Schülerinnen und Schüler zu haben.
MDR (sth/ste)