
Sachsen Tradition trifft Zukunft: Wie KI eine Familienbäckerei in Niederwürschnitz unterstützt
In der Bäckerei Walter im Erzgebirge trifft Handwerkskunst auf moderne Technologie. Seit Generationen backt die Familie mit Leidenschaft - doch nun sorgt Künstliche Intelligenz für frischen Wind in der Backstube. Wie genau die digitale Unterstützung den Arbeitsalltag erleichtert und welche Vorteile sie mit sich bringt, zeigt ein Blick hinter die Kulissen.
Seit fünf Generationen backt Familie Dippmar in Niederwürschnitz im Erzgebirge Brot, Brötchen und Gebäck in der Bäckerei Walter. Doch um den steigenden Herausforderungen der modernen Backkunst gerecht zu werden, hat Lukas Dippmar, Bäckermeister und Unternehmer, einen neuen Ansatz gewählt. Die Idee: Künstliche Intelligenz (KI) soll das 30-köpfige Team im Arbeitsalltag unterstützen und für mehr Effizienz in der Produktion sorgen.
Wie die KI dem Bäckermeister eine Stunde Schlaf schenkt
"Durch die KI habe ich prinzipiell mehr Zeit", sagt Lukas Dippmar. Die KI helfe bei der Vorbereitung und Planung der Zutaten. Jetzt würden bereits am Vortag Teiglinge in den richtigen Mengen hergestellt und zur Reifung im Kühlhaus gelagert. Das spare Zeit und verbessere gleichzeitig die Qualität der Backwaren. Diese Zeitersparnis bedeute für ihn konkret: eine Stunde länger schlafen. Sein Arbeitstag beginnt jetzt erst um halb zwei in der Nacht.
Präzise Planung und nachhaltige Produktion
Für die richtige Planung werde die KI mit Daten aus dem Verkauf gefüttert, erzählt Dippmar. Dabei berücksichtige sie auch Feiertage und regionale Veranstaltungen, um die Bestellmengen optimal zu kalkulieren. "Die Technik übernimmt das Bestellen.
"Vier Tage im Voraus plant die KI, was abgewogen und gebacken wird", erklärt der Bäckermeister. Dank intelligenter Kassen- und Rezeptwaagensysteme werde jede Zutat präzise berechnet, was Rohstoffverschwendung reduziere und die Nachhaltigkeit der Bäckerei verbessere.
Investition in die Zukunft
Die Familie hat rund 50.000 Euro in die neue Technologie investiert. Doch für Geschäftsführerin und Bäckermeisterin Katja Walter-Dippmar ist dies nur ein weiterer Schritt in der Unternehmensentwicklung. Während die Bäckerei früher zwölf Filialen betrieben habe, konzentriere sie sich heute auf drei Standorte.
"Das ist für uns eine sehr schöne Größe", sagt Walter-Dippmar. Durch diese bewusste Verkleinerung bleibe mehr Zeit für den persönlichen Austausch im Team sowie mit den Kunden - auch dank der neuen Technik. "Sie nimmt mir viel Denkarbeit ab und ich kann mich darauf verlassen", meint Katja Walter-Dippmar.
MDR (ben/mkr)