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Sachsen Verliert Sachsen Stasi-Akten, weil das Papier in schlechten Lagern verrottet?
Das Interesse am Blick in die Stasi-Akten ist weiterhin groß, auch 35 Jahre nach Ende der DDR. Bürgerbewegte retteten einst Millionen Akten vor den Schreddern. Doch nun nagt der Zahn der Zeit an den Papieren.
Das Bundesarchiv für Stasiunterlagen befürchtet den unwiederbringlichen Verlust von Akten. Präsident Michael Hollmann sagte dem MDR, die meisten Akten könnten nicht fachgerecht gelagert werden. Auch am Standort Leipzig fehlten geeignete Magazinräume. Hollman ärgert sich, dass Pläne zur fachgerechten Lagerung nicht vorangehen würden: "Wir haben in Leipzig im letzten Jahr einen städtebaulichen Wettbewerb abgeschlossen, an dem das Bundesarchiv beteiligt war. Aber seitdem wird dieses Rad nicht wirklich weitergedreht."
Klimaregulierung in Lagerräumen wichtig
Dabei seien fachgerechte Magazine nötig, "die mit einem regulierbaren Klima so ausgestattet sind, dass wir Papier zu den konservatorisch günstigsten Bedingungen aufbewahren können", erklärte er. Zwar sei Papier ohnehin ein zerfallendes Medium, aber man könne den Verfallsprozess mit guten Lagerräumen zumindest aufhalten.
Papier ist ohnehin ein zerfallendes Medium. Da kann man gar nichts dagegen machen, aber man kann es aufhalten, mit guten Magazinen abbremsen. Michael Hollmann | Präsident des Bundesarchives für Stasiunterlagen
MDR (kk/ukö)