Luftaufnahme der Stadt Grimma mit der Klosterkirche und der Gattersburg mit Muldewehr.

Sachsen Wahl in Grimma: Diese drei Kandidaten wollen Oberbürgermeister werden

Stand: 21.02.2025 12:05 Uhr

Grimma steht vor einer wichtigen Entscheidung: Am 23. Februar wird ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Drei Kandidaten mit unterschiedlichen Ansätzen treten an – wer wird die Stadt in die Zukunft führen?

Von MDR SACHSEN

Am 23. Februar wählt Grimma ein neues Stadtoberhaupt. Die Neuwahl ist notwendig, da der langjährige Oberbürgermeister Matthias Berger im vergangenen Jahr in den Sächsischen Landtag gewählt wurde. Seit Oktober 2024 führt Ute Kabitzsch - Beigeordnete der Stadt - das Amt kommissarisch. Nun stehen drei Kandidaten zur Wahl: Ingo Runge (SPD), Uwe Krah (AfD) und Tino Kießig (Allianz für Stadt und Land).

Grimma wählt am Sonntag einen neuen OB

Tino Kießig: Bürgernähe und wirtschaftliche Stärkung

Tino Kießig setzt laut eigener Aussage auf bürgernahe Politik ohne Parteibindung. "Die Politik gehört in die Hände der Bürger vor Ort", sagte er MDR SACHSEN. Deshalb trete er für die Wählervereinigung an. Er wolle die Wirtschaft stärken, Gewerbegebiete entwickeln und die Innenstadt durch bessere Vernetzung beleben. "Die Finanzlage ist nicht rosig. Wir müssen Wege finden, wie wir familienfreundlich bleiben, wie wir die Wirtschaft ambitioniert anpacken und wie wir es schaffen, dass Unternehmen hier bleiben oder nach Grimma kommen."

Grimma stellt gemeinsamen Kandidaten für OB-Wahl vor - Tino Kießig

Tino Kießig ist der Kandidat der Wählervereinigung "Allianz für Stadt und Land" für die OB-Wahl.

Für mehr Klimaschutz will Kießig nach eigenen Angaben auf Solarenergie setzen, beispielsweise auf Gewerbehallen. Die Vorgaben zum Windkraftausbau wolle er umsetzen. "Windkraft muss aber mit den Bürgern abgestimmt werden", so Kießig.

Für die Sicherheit in Grimma will Kießig auf Belebung der Innenstadt setzen. "Was ich nicht möchte, ist eine Videoüberwachung in der Stadt. Ich glaube, dass unsere Bürger mündig genug sind. Wir müssen es schaffen, dass dort durch Präsenz und Beleuchtung eine andere Empfindung aufkommt."

Uwe Krah: Finanzielle Stabilität und direkte Demokratie

Auch AfD-Kandidat Uwe Krah will sich nach eigener Aussage für mehr Bürgerbeteiligung einsetzen. "Mein Ziel ist es, mit einer Änderung der Hauptsatzung für mehr direkte Demokratie zu sorgen", sagte er MDR SACHSEN. Damit wolle er die Politikverdrossenheit bekämpfen. "Wenn die Menschen sehen, dass ihre Wünsche umgesetzt werden, dann hilft das", so Krah.

Uwe Krah

Uwe Krah von der AfD will sich für mehr direkte Demokratie und Entschuldung von Grimma einsetzten.

Die Entschuldung der Stadt sei für ihn oberstes Ziel. "Wir stehen vor großen finanziellen Herausforderungen", sagte er. "In der jetzigen Situation müssen wir versuchen, die wirtschaftliche Stabilität in den Vordergrund zu stellen." Dazu müssten die Wirtschaftsstandorte und der Mittelstand besser unterstützt werden. Den Ausbau des Gewerbegebiets in Grimma werde er fortführen, so Krah. Außerdem wolle er Kitas und Schulen sanieren und den ÖPNV-Ausbau vorantreiben.

Ingo Runge: Stadtentwicklung und Bildung

Für Ingo Runge (SPD) steht die Stadtentwicklung im Fokus. Besonders das Bahnhofsareal müsse dringend aufgewertet werden, sagte er MDR SACHSEN. "Wir freuen uns, dass im Winter nächsten Jahres hier die S-Bahn abfahren soll. Aber wenn das Tor zur Stadt dann immernoch so aussieht, ist das eine Katastrophe."

Ein Mann

Für SPD-Kandidat Ingo Runge ist die Belebung der Innenstadt von Grimma ein wichtiges Ziel.

Zudem wolle er Schulen sanieren und die Innenstadt beleben, sagte Runge. Für das Sicherheitsgefühl der Menschen in Grimma wolle er die Präventionsarbeit mit Polizei und Ordnungsamt verstärken. Beim Hochwasserschutz sieht er Grimma nach eigenen Angaben gut vorbereitet. "Ich möchte Begonnenes fortführen und neue Impulse setzen", so Runge.

Mögliche Stichwahl im März

Insgesamt hatte es laut Gemeindewahlausschuss ursprünglich fünf Bewerbungen für die OB-Wahl gegeben. Zwei Einzelbewerber hätten allerdings nicht die erforderlichen 100 Unterstützer-Unterschriften gesammelt. Die Wahl des neuen Oberbürgermeisters findet am 23. Februar statt, zeitgleich mit der Bundestagswahl. Eine mögliche Stichwahl soll laut Ausschuss am 23. März abgehalten werden.

MDR (ben/lev)