Sachsen Weiche kaputt: Behinderungen im Zugverkehr nach Zittau
In der Oberlausitz und in Niederschlesien kommt es seit Wochen zu Behinderungen im Bahnverkehr. Der zuständige Verkehrsverbund reagiert genervt. Die Deutsche Bahn verweist auf eine kaputte Stopfmaschine. Eine Lösung könnte die Trennung der Linien von Dresden nach Zittau und Görlitz sein. Bisher fahren viele Züge im Abschnitt bis Bischofswerda vereinigt.
- Der Verkehrsverbund in der Oberlausitz kritisiert die kurzfristige Ankündigung von Bauvorhaben.
- Eine Lösung könnte die Trennung der Linien von Dresden nach Zittau und nach Görlitz sein.
- Die Deutschen Bahn begründet Verzögerungen mit einer kaputten Schotter-Stopfmaschine.
Bahnreisende müssen auf der Strecke zwischen Dresden und Zittau mit Einschränkungen rechnen. Wie die Trilex-Länderbahn mitteilte, kann die Strecke zwischen Oberoderwitz und Mittelherwigsdorf seit Dienstag nur eingleisig befahren werden. Grund dafür sei eine durch Bauarbeiten beschädigte Weiche, hieß es.
Vor allem auf den Linien RB61 und RE2 zwischen Dresden und Zittau komme es zu Verspätungen. Das könne auch Auswirkungen auf Züge der Verbindung Dresden - Görlitz haben. Die Länderbahn empfiehlt vor Fahrtantritt die Abfahrtszeiten noch einmal zu prüfen.
Die Deutsche Bahn teilte auf Anfrage von MDR SACHSEN mit, die kaputte Weiche sei inzwischen wieder repariert.
Verkehrsverbund kritisiert unhaltbare Zustände
Der Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien beklagt, Baumaßnahmen durch den Streckenbetreiber DB InfraGo führten seit Wochen für die Fahrgäste zu erheblichen Behinderungen. Die kaputte Weiche sei nur der letzte Vorfall gewesen. Die Verkehrsverbund nennt noch folgende Störungen:
- Seit 9. Mai konnten die Züge zwischen Ebersbach und Zittau im Bereich von Mittelherwigsdorf nur mit einer Geschwindigkeit von 10 Kilometer pro Stunde fahren. Das führte zu hohen Verspätungen und Zugausfällen. Grund hierfür war eine einsturzgefährdete Straßenbrücke.
- Beim Eisenbahnverkehrsunternehmen ODEG waren am 14. Mai zwischen Zittau und Hagenwerder nur Busse statt Züge unterwegs. Grund hierfür waren zwei Kollisionen von Triebwagen mit Bäumen bzw. Tieren. Ein weiterer Triebwagen befindet sich zur planmäßigen Untersuchung in der Werkstatt in Görlitz.
- Bereits seit 22. April führen Bauarbeiten zwischen Bautzen und Löbau zu Zugausfällen und mitunter hohen Verspätungen auf der Strecke Dresden - Görlitz. Diese Arbeiten wurden mehrfach und ohne zeitgerechte Vorankündigung durch die Deutsche Bahn verlängert.
Auch die ODEG hatte am Mittwoch Probleme auf der Linie Zittau - Görlitz. (Archivbild)
Linien nach Görlitz und Zittau in Bischofswerda verzahnt
Durch die enge Verzahnung der Züge in Bischofswerda kommt er meist zu Störungen auf den beiden Strecken Dresden - Görlitz und Dresden - Zittau. Der Geschäftsführer des Verbundes, Christoph Mehnert, bezeichnet die Sitiation als unbefriedigend.
Der aktuelle Zustand der Infrastruktur ermöglicht schlichtweg keinen reibungslosen Bahnbetrieb mehr. Zurzeit ist nicht absehbar, wann mit einer wirklichen Entspannung der Situation zu rechnen ist. Christoph Mehnert, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien |
Der Verbund überlegt deshalb, im künftigen Verkehrsvertrag im Abschnitt zwischen Dresden und Bischofswerda die Züge der Linien nach Zittau und Görlitz getrennt voneinander verkehren zu lassen. Verspätungen und Störungen, die beispielsweise zwischen Zittau und Bischofswerda entstehen, sollen sich dadurch nicht mehr auf den Zugverkehr der Strecke Dresden - Görlitz übertragen – und umgekehrt. Bisher fahren die Triebwagen im Abschnitt Dresden - Bischofswerda gekuppelt.
Deutsche Bahn verweist auf kaputte Stopfmaschine
Zu den Bauarbeiten zwischen Bautzen und Löbau erklärte eine Bahnsprecherin, "wegen einer defekten Stopfmaschine verzögert sich leider der Abschluss der Arbeiten". Da es sich um eine Spezialmaschine handele und diese wegen der hohen Bautätigkeiten stark nachgefragt sei, habe kein Ersatz gefunden werden können. Mit einer Stopfmaschine wird Schotter nach Bauarbeiten verdichtet.
MDR (lam/sim)
