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Sachsen Weniger Rechtsrock-Konzerte in Sachsen über die Bühne gegangen
Sachsen galt lange Zeit als einschlägiger Auftrittsort für Neonazi-Konzerte. Doch eine Auswertung im Landtag zeigt nun, dass die Szene, zumindest nach offiziellen Zahlen, weniger häufig Musikbühnen nutzt.
Die Zahl der Neonazi-Konzerte in Sachsen ist im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Wie eine Auswertung von Anfragen der Linken-Politikerin Juliane Nagel im Sächsischen Landtag ergab, haben elf solcher Konzerte 2024 stattgefunden. Im Jahr davor waren es 22 Veranstaltungen. Sie wurden demnach unregelmäßig und an wechselnden Orten veranstaltet und meist als Liederabende im kleinen Rahmen deklariert. Zugleich seien im Vorjahr mit 25 Szene-Bands vier mehr aktiv gewesen als 2023.

Neonazis haben im Jahr 2024 seltener Rechtsrock-Konzerte in Sachsen veranstaltet. (Symbolbild)
Einschlägige Bühne weggefallen
Als Gründe für den Rückgang sieht Nagel ein konsequenteres Vorgehen der Behörden und den Wegfall eines der zentralen Veranstaltungsorte im nordsächsischen Staupitz. Dort hatten wiederholt Konzerte rechtsextremer Bands stattgefunden. Das Ordnungsamt entzog daraufhin dem Gastwirt vorläufig die Gewerbeerlaubnis, die dieser wieder einklagte.
Nach einem Bericht der "Torgauer Zeitung" aus dem Dezember 2023 hat der Gasthof inzwischen einen neuen Eigentümer. Dieser setze auf neue Töne.
MDR (jku/wim)/dpa