
Sachsen "Zärtlichkeiten mit Freunden" erhalten Deutschen Kleinkunstpreis
Der Deutsche Kleinkunstpreis wird in diesem Jahr an das sächsische Duo "Zärtlichkeiten mit Freunden" vergeben. Christoph Walther und Stefan Schramm werden mit ihrem Musik-Kabarett in der Kategorie Kleinkunst ausgezeichnet. Mit der Kabarett-Legende Bernd-Lutz Lange gibt es einen weiteren Preisträger aus Sachsen – der Leipziger erhält den Ehrenpreis für sein Gesamtwerk.
- Beim Deutschen Kleinkunstpreis 2025 erhalten Künstler aus Sachsen Auszeichnungen in zwei Kategorien.
- Das Duo "Zärtlichkeiten mit Freunden" aus Riesa wird für sein Musik-Kabarett geehrt.
- Kabarett-Urgestein Bernd-Lutz Lange bekommt den Ehrenpreis für sein Gesamtwerk.
Der 53. Deutsche Kleinkunstpreis geht in zwei Kategorien an Preisträger aus Sachsen. Das Duo "Zärtlichkeiten mit Freunden" aus Riesa erhält die Auszeichnung in der Kategorie "Kleinkunst". Der Leipziger Kabarettist Bernd-Lutz Lange wird mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 22. März 2025 in Mainz statt.
In der Sparte Kabarett wird die Satirikerin Sarah Bosetti geehrt, der Liedermacher Falk erhält den Preis in der Kategorie Musik und die Komikerin Filiz Tasdan im Bereich Stand-Up.
"Musik-Kasperett" aus Sachsen überzeugt Jury
Das Musik-Kabarett-Duo "Zärtlichkeiten mit Freunden" – bestehend aus Christoph Walther und Stefan Schramm – bezeichnet sein Genre selbst als "Musik-Kasperett". Dieses verbinde "klugen Unsinn mit präziser Menschenkenntnis", wie es in der Begründung der Kleinkunstpreis-Jury hieß. Schon seit 26 Jahren treten Walther und Schramm auf und wurden bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Prix Pantheon, der Kabarett Kaktus oder der Swiss Comedy Award.
"Cordula Zwischenfisch" und "Ines Fleiwa" im Podcast
Anders als viele Stand-Up Comedians treten die "Zärtlichkeiten" eher selten im Fernsehen auf. "Wir sehen uns eher im Theater und auf Guckkasten-Bühnen, wo man frontal drauf guckt", sagte Christoph Walther MDR KULTUR. Sie würden "sehr auf Langsamkeit und mit Blicken" spielen.
Das kommt beim Publikum offenbar gut an. Das Duo hat sich in mehr als 25 Jahren eine große Fangemeinde erspielt. "Wir haben im letzten Jahr Silberhochzeit gehabt", so Christoph Walther alias Cordula Zwischenfisch. Mit seinem Bühnenpartner Stefan Schramm alias Ines Fleiwa hat er auch den Podcast "So geht Sächsisch – Zärtlichkeiten im Ohr" aufgenommen.

"Zärtlichkeiten mit Freunden" haben auch schon den Bundesvision Comedy Contest gewonnen.
Das aktuelle Programm des Duos heißt "Alles muss, nichts kann". Besonders freue ihn, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene darüber lachen könnten, erzählte der 1978 im sächsischen Reisa geborene Christoph Walther. Über den Deutschen Kleinkunstpreis – gewissermaßen die Königsdisziplin – freue er sich besonders, wie auch über die Tatsache, dass Bernd-Lutz Lange den diesjährigen Ehrenpreis erhält. Denn mit ihm verbänden die "Zärtlichkeiten" die "Liebe zum sächsischen Dialekt", so Walther.
Leipziger Kabarettist Bernd-Lutz Lange geehrt
Kabarett-Urgestein Bernd-Lutz Lange wurde im Rahmen des Deutschen Kleinkunstpreises für "sein humanistisches Gesamtwerk und seine genaue Beobachtung des Zeitgeschehens" mit dem Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Der 1944 geborene Lange wuchs in Zwickau auf und zog später zum Studium nach Leipzig, wo er bis heute lebt. Dort gründete er das Studentenkabarett "Academixer" mit.
Bernd-Lutz Lange ist nicht nur ein erfolgreicher Kabarettist und Autor, sondern war auch in der Friedlichen Revolution von 1989 als einer der "Leipziger Sechs" politisch aktiv. Die Gruppe rief am 9. Oktober 1989 zur Gewaltfreiheit bei den Montagsdemonstrationen auf.

Bernd-Lutz Lange ist ein Leipziger Kabarett-Urgestein und war Gründungsmitglied der "Academixer".
Ab 1979 arbeitete Bernd-Lutz Lange als Berufskabarettist und wurde mit den "Academixern" und seinen Auftritten in sächsischer Mundart weit über die Grenzen Leipzigs bekannt. Das sächsische Lebensgefühl und die sächsische Mentalität spielen in seinen Kabarettprogrammen eine bedeutende Rolle.
Quellen: MDR KULTUR (Ilka Hein)
Redaktionelle Bearbeitung: lig, lk