Auf dem Magdeburger Ring ist die Abfahrt am City Tunnel Damaschkeplatz wieder freigegeben. Die Auffahrt am Busbahnhof ist noch nicht fertig. Die Autofahrer können aus den Stadtteilen Reform, Sudenburg und Leipziger Straߟe von der Stadtautobahn aus Richtung Halberstadt wieder direkt nach Stadtfeld fahren.

Sachsen-Anhalt Einschränkungen am Magdeburger Ring bleiben noch mindestens drei Monate

Stand: 21.02.2025 18:39 Uhr

Die Sonderprüfungen an den Brücken des Magdeburger Rings müssen fortgesetzt werden. Das teilte die Stadt Magdeburg mit. Erst in etwa drei Monaten erwartet sie die letzten Prüfungsergebnisse. Mindestens bis dahin soll der Magdeburger Ring weiterhin nur mit Tempo 30 und in beide Richtungen einspurig befahren werden.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Die Einschränkungen auf dem Magdeburger Ring werden noch mindestens drei Monate andauern. Das teilte die Stadt Magdeburg mit. Der Verkehr über den Magdeburger Ring verläuft aktuell in beide Richtungen einspurig und auf Tempo 30 reduziert.

Laut der Stadt waren die Sonderprüfungen zu Beginn des Jahres nicht ausreichend. Es müssten in den kommenden Wochen nochmal bei wärmeren Temperaturen Proben entnommen werden. Wie Magdeburgs Baubeigeordneter Jörg Rehbaum MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, habe man wegen des Wintereinbruchs zu Beginn der Woche nicht weiterarbeiten können, um nicht das Risiko einzugehen, die Bauwerke zu beschädigen.

Erst, wenn alle Proben analysiert und ausgewertet seien, könnten weitere Entscheidungen getroffen werden. Rehbaum rechnet mit drei Monaten, bis die Brücken saniert werden können. Der Prüfprozess sei sehr aufwendig, zusätzlich bräuchten die Labore aktuell länger, weil deutschlandweit Brücken untersucht würden. In einer Mitteilung am Donnerstag hatte die Stadt um Verständnis für die Verzögerung gebeten.

Was genau wird am Magdeburger Ring untersucht?

Bei dem sowohl in Magdeburg als auch bei der Dresdner Carolabrücke verbauten Stahl handelt es sich um sogenanntes Hennigsdorfer Spannstahl. Das birgt laut Stadt das Risiko des Auftretens einer sogenannten Spannungsrisskorrosion.
Aus den Brücken des Magdeburger Rings sollen deshalb sogenannte Spannlitzen entnommen werden. Ein Prüflabor soll dann den Zustand des Materials untersuchen.
Experten geben Brücken nur eine begrenzte Lebensdauer. Ein Grund ist laut Bundesanstalt für Straßenwesen Materialermüdung.

Auch Fußgängerbrücke am Petriförder bleibt gesperrt

Laut Baubeigeordnetem Rehbaum hofft die Stadt auf einen schnellen Baustart, sobald die Ergebnisse vorliegen. "Das ist auch absolut notwendig, weil diesen Zustand, den wir jetzt fahren, den können wir nicht ewig fahren, denn die Bauwerke verbessern sich ja nicht in der Zeit", so Rehbaum. Bis dahin bleibe man bei Tempo 30 und der einspurigen Verkehrsführung auf den drei Brücken. Momentan spreche aber nichts für eine Sperrung.

An den drei Spannbetonbrücken des Magdeburger Rings ist derselbe anfällige Stahl wie in der eingestürzten Carola-Brücke in Dresden verbaut. Die Carolabrücke war 1971 freigegeben worden und ist damit ähnlich alt wie viele der Brücken in Magdeburg.

Je nach Schätzung müssen in den kommenden Jahren 100 bis 200 Millionen Euro in die Sanierung des Magdeburger Rings gesteckt werden. Das Land Sachsen-Anhalt hatte am Dienstag Fördermittel in Höhe von 29 Millionen Euro zugesagt.

Auch die Fußgängerbrücke am Magdeburger Petriförder bleibt weiterhin gesperrt. Laut Stadt Magdeburg habe sie nur ein einziges sogenanntes Bündelspannglied, das die Stützweite der Brücke stärke. Moderne Brücken hätten in der Regel mehrere Spannglieder.

MDR (Andrea Poschwald, Sören Thümler, Anja Höhne, Alisa Sonntag)