Linus Froböse (r), Geschäftsführer von Skeleton Materials, erläutert Armin Willingmann (SPD), Energieminister von Sachsen-Anhalt, die Funktion eines Reaktors

Sachsen-Anhalt Neues Material für Hochleistungs-Batterien wird in Bitterfeld-Wolfen produziert

Stand: 05.02.2025 09:03 Uhr

Energiespeicher für Autos, Stromnetze und Satelliten: In Bitterfeld-Wolfen wird künftig ein Kohlenstoffmaterial produziert, das Batterien leistungsfähiger machen soll. Nach Unternehmensangaben ist die Fertigung weltweit einmalig. 42 Millionen Euro werden investiert, davon sind 18 Millionen Euro Fördergeld.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen soll künftig ein neues Material für Hochleistungsbatterien produziert werden. Das Unternehmen Skeleton Materials investiert 42 Millionen Euro in den Bau einer Fabrik zur Herstellung von "Curved Graphene", einem Kohlenstoffmaterial, das den Angaben zufolge leistungsfähiger und umweltfreundlicher sein soll als herkömmliches Graphit.

Fertigung ist weltweit einmalig

Graphit ist ein wichtiger Rohstoff für Lithium-Ionen-Batterien und andere Energiespeicher, wird aber bislang meist aus China importiert. Die Firma Skeleton Materials gibt an, dass das neue Material schneller geladen werden kann als herkömmliche Speicherstoffe.

Eine Superkondensatorzelle zur Stromspeicherung sowie Anwendungen als Energiespeicher für Lkw (oben) oder für Straßenbahnen

Eine Superkondensatorzelle zur Stromspeicherung

Es soll für sogenannte Superkondensatoren genutzt werden, die in der Automobilindustrie, der Energieversorgung und in der Satellitentechnologie zum Einsatz kommen. Nach Unternehmensangaben ist die industrielle Fertigung des Materials weltweit einmalig.

18 Millionen Euro aus EU-Programm

Das Land Sachsen-Anhalt fördert das Projekt mit gut 18 Millionen Euro, wie das Wissenschaftsministerium mitteilte. "Wer hier technologisch die Nase vorn hat, setzt Maßstäbe für die eigene Wettbewerbsfähigkeit", sagte Energieminister Armin Willingmann (SPD).

Die Finanzierung stammt aus einem EU-Programm, das den Kohleausstieg wirtschaftlich abfedern soll.

dpa, MDR (Felix Fahnert) | Erstmals veröffentlicht am 03.02.2025