Die neue Google-Suche mit KI-generierter Übersicht auf Smartphones dargestellt.

Künstliche Intelligenz Google-Suche mit KI auch in Deutschland

Stand: 26.03.2025 15:57 Uhr

Die Google-Suche wird ab jetzt auch in Europa bei manchen Anfragen einen zusammenfassenden Text als Antwort liefern, der von einer KI verfasst wurde. Google kämpft damit gegen Wettbewerber und löst Kritik aus.

Antworten im Internet zu suchen und zu finden hat sich rasant durch Künstliche Intelligenz (KI) verändert. Mit Verzögerung bietet Google nun einen neuen Dienst auch in Deutschland und Europa an. Bei manchen Anfragen gibt es nun als Antwort einen zusammenfassenden Text, der von einer KI verfasst wurde.

Die KI-Zusammenfassungen erscheinen oberhalb der bislang gewohnten Liste mit Links zu weiterführenden Websites. Sie sollen eine schnelle und bequeme Möglichkeit bieten, Informationen zu erhalten, ohne sich durch mehrere Websites klicken zu müssen.

Wollpullover nun schneller retten?

Wer künftig Google fragt, wie man einen eingelaufenen Wollpullover retten kann, bekommt dann also nicht mehr zuerst eine Linkliste zu Ratgeber-Websites als Antwort geliefert. Stattdessen erscheint oben ein Text, in dem knapp beschrieben wird, wie man den zu heiß gewaschenen Pullover mit Essigwasser und anderen Methoden wieder in Form bringen kann.

Eine "Übersicht mit KI" wird nach Angaben von Google immer dann ausgespielt, "wenn unsere Systeme feststellen, dass es die hilfreichste Antwort ist". Nach ersten Erfahrungen aus dem Betrieb in den USA sei dies bei ungefähr jeder fünften Google-Suche der Fall, ergab eine Auswertung der Plattform SE Ranking.

Wie der Dienst genutzt werden kann

Google hatte die "AI Overviews" im vergangenen Mai auf seiner Entwicklermesse Google I/O vorgestellt und danach zunächst in den USA freigeschaltet. Mittlerweile sind die KI-Zusammenfassungen in über hundert Ländern verfügbar. Um die "Übersicht mit KI" zu erhalten, müssen die Anwender in ihrem Google-Konto eingeloggt und volljährig sein.

Bis Nutzerinnen und Nutzer die neue Funktion zu Gesicht bekommen, kann es von Fall zu Fall noch einige Tage dauern, weil Google aus technischen Gründen größere Änderungen nicht auf allen Servern gleichzeitig scharf schaltet.

Harter Wettbewerb

Google befindet sich beim Thema Künstliche Intelligenz in einem harten Wettbewerb, vor allem mit OpenAI und Microsoft, aber auch neuen Herausforderern aus China wie DeepSeek.

Die Wettbewerber haben sich dabei das Ziel gesetzt, auch die Google-Suche zumindest in Teilen überflüssig zu machen.

Kritik und Sorgen

Von dem harten Wettbewerb im KI-Markt sind auch Medienunternehmen betroffen. Die Publisher müssen befürchten, dass Anwender immer seltener nach einer Google-Suche auf weiterführende Links klicken, um sich die Medienangebote im Detail anzuschauen, sondern sich mit einer Antwort aus der KI-Zusammenfassung zu begnügen.

Einige sehen darin große Chancen. "Bisher werden wir bei der Suche mit Werbung bombardiert, das ist vorbei", sagt Claudia Bünte, Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der SRH University in Berlin dem Handelsblatt. Im selben Artikel warnt Rechtsanwalt Thomas Höppner aber auch, es entfalle jeder Anreiz, noch zu irgendeiner Quelle durchzuklicken.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk Nova am 27. März 2025 um 10:08 Uhr.