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Berlin Brandenburg Gesundheit: Krankentage in Berlin und Brandenburg leicht gesunken
Arbeitnehmer in Berlin und Brandenburg haben sich vergangenes Jahr etwas seltener krankschreiben lassen als im Jahr davor. In einem Bundesland sind die Zahlen trotzdem überdurchschnittlich hoch und vor allem eine Krankheitsart nimmt weiter zu.
Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage ist in Berlin und Brandenburg im vergangenen Jahr leicht gesunken. Das geht aus aktuellen Erhebungen hervor.
Versicherte der DAK und der Techniker Krankenkasse (TK) kamen 2024 in Berlin im Schnitt an rund 19 Tagen wegen Krankheit nicht zur Arbeit, wie die Krankenkassen mitteilten. 2023 waren es bei DAK-Versicherten mehr als 20 Tage, bei TK-Versicherten rund 20.
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Fehltage ändern sich seit 2021 nur geringfügig
Die Fehltage in Brandenburg beruhen ausschließlich auf DAK-Zahlen. Demnach ist der Krankenstand 2024 im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken von knapp 24 auf rund 23 Tage. Der Arbeitsausfall sei im Vergleich zu 2023 somit um 0,2 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent gesunken.
Das bedeutet mit Blick auf die DAK-Zahlen, dass im Schnitt an jedem Tag des Jahres 63 von 1.000 Beschäftigten in Brandenburg krankgeschrieben waren. Die Zahl liegt deutlich über dem Bundesschnitt von 5,4 Prozent.
Nach Angaben der DAK basiert die Studie auf Daten von mehr als 111.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten aus Brandenburg. In Berlin hat die DAK mehr als 260.000 Versicherte. Die TK zählt in der Hauptstadt rund eine Million Versicherte.
Dass sich Beschäftigte an immer mehr Tage krankmeldeten, stimme nicht, teilte der Landeschef der DAK-Gesundheit in Berlin, Volker Röttsches, mit. Bei den Fehltagen gab es erstmals von 2021 auf 2022 einen sprunghaften Anstieg - und zwar um fast 40 Prozent, wie eine Studie der DAK zeigt. Grund dafür sei die Einführung der elektronischen Krankschreibung (eAU) im Jahr 2021 gewesen. Seitdem haben sich die Fehltage laut DAK nur geringfügig geändert.
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Frauen aufgrund von Doppel- und Mehrfachbelastung häufiger krank
Die Fehltage aufgrund von Atemwegsbeschwerden wie Husten, Bronchitis oder Schnupfen sanken 2024 um acht Prozent und aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie zum Beispiel Rückenschmerzen um sechs Prozent. Einen Zuwachs um 5,7 Prozent gab es hingegen erneut bei den Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen wie Depressionen
Die TK berichtete darüber hinaus von deutlichen Unterschieden zwischen Männern und Frauen. Männliche TK-Versicherte fehlten 2024 an rund 16 Tagen, weibliche an rund 22 Tagen. Erkenntnisse aus der Gesundheitsforschung lägen nahe, dass die Doppel- und Mehrfachbelastung durch Hausarbeit, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen sowie die höhere Sensibilität von Frauen für die eigene Gesundheit dabei eine Rolle spielen könnten, erklärte eine TK-Sprecherin.
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.1.2025, 14 Uhr