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Brandenburg Berlin Winterwetter führt in Berlin und Brandenburg zu Unfällen, Flugverspätungen und Schulausfall
Mehrere Zentimeter Neuschnee haben in der Nacht auf Freitag zu glatten Straßen geführt. In Berlin und Brandenburg gab es zahlreiche Unfälle. Auch der Flugverkehr war beeinträchtigt. Und zwei Berliner Schulen schickten die kinder wieder nach Hause.
- Zahlreiche Verkehrsunfälle in Berlin und Brandenburg wegen glatter Straßen
- Viele Flüge am BER verspätet
- Zwei Berliner Schulen bleiben wegen Schnee geschlossen
- DLRG warnt vor Betreten von Eisflächen
Bis zu 20 Zentimeter hohe Schneeschichten in Berlin und Brandenburg haben am Freitagmorgen für zahlreiche Unfälle auf Straßen und Gehwegen gesorgt.
"Eine ganze Menge" sei auf den Brandenburger Straßen aus polizeilicher Sicht los gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Größtenteils gingen die Unfälle glimpflich aus. Meist sei es bei Blechschäden geblieben, so die Polizei.
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Autobahnen nach Unfällen gesperrt
In Brandenburg kam es von Donnerstagnachmittag bis Freitagmittag zu 241 witterungsbedingten Verkehrsunfällen, wie die Polizei mitteilte. Dazu kamen demnach auch einige Busunfällen auf den Straßen in Potsdam und Umgebung. Auch in Stahnsdorf war ein Linienbus in einen Unfall verwickelt. 19 Menschen wurden insgesamt verletzt, meist blieb es aber bei Blechschäden.
Nach zwei Unfällen war der südliche Berliner Ring in Richtung Dreieck Werder auf Höhe Ludwigsfelde gesperrt. Darüber hinaus waren die A11 in Richtung Berlin zwischen Pfingstberg und Joachimsthal sowie die A13, ebenfalls in Richtung Berlin, in Höhe der Raststätte am Kahlberg gesperrt.
Auch in Berlin kam es zu zahlreichen Unfällen. Insgesamt wurden bis Freitagmorgen um 7 Uhr 121 Unfälle im Stadtgebiet gemeldet, wie die Polizei dem rbb sagte. Die Berliner Feuerwehr meldete 25 Einsätze bei Verkehrsunfällen in der Nacht. Mehrmals seien Fahrzeuge ins Gleisbett der Straßenbahn gerutscht. Auch auf der Stadtautobahn kam es zu Unfällen.
Zwei Personen wurden laut Feuerwehr bei Autounfällen in Berlin schwer verletzt. Sie werden in Krankenhäusern behandelt: In Moabit kippte ein Schneeräumfahrzeug aus ungeklärten auf die Seite. Der Fahrer wurde leicht verletzt, konnte sich aber selbstständig befreien. Bei einer Kollision zwischen einem Lkw und einem Auto in der Straße Freiheit in Berlin-Spandau wurde der zweite Mensch verletzt. Die Feuerwehr musste eine beschädigte Straßenlaterne mit einer Drehleiter sichern.
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Mehrere Verletzte durch Unfälle in Berlin
In Berlin hat es auch auf den Gehwegen vermehrt Unfälle durch die Glätte gegeben. Nach Angaben des BG Unfallkrankenhauses in Berlin-Marzahn kamen bis zum Freitagvormittag mehr als 20 Patienten mit Knochenbrüchen, Platzwunden und Prellungen, die auf Glatteisunfälle zurückzuführen sind.
Die Feuerwehr sprach zunächst von 25 Unfällen in der Nacht zu Freitag, am Vormittag kamen noch viele weitere dazu. Mehrere Menschen wurden verletzt in Krankenhäuser gebracht. "Wirklich schwerwiegende Dinge sind nicht passiert", sagte ein Sprecher.
Zwei Berliner Schulen blieben geschlossen
In zwei Berliner Gymnasien fiel am Freitag der Unterreicht, weil der Schnee auf den Dächern die Schüler hätte gefährden können. Das bestätigte ein Sprecher der Senatsbildungsverwaltung rbb|24. Die Dächer seien so spitz konstruiert, dass der Schnee herunterfallen würde. Zunächst hatten die "BZ" und der "Tagesspiegel" berichtet.
Demnach handelte es sich um das Heinrich-Schliemann-Gymnasium und das benachbarte Käthe-Kollwitz-Gymnasium im Stadtteil Prenzlauer Berg. Auch der Schulhof der Schliemann-Schule sei nicht geräumt worden, berichten beide Zeitungen.
Flüge verspätet oder ausgefallen
Nach kräftigen Schneefällen in der Nacht zu Freitag ist es am Berliner Flughafen zu erheblichen Verzögerungen im Flugverkehr gekommen. Vor allem am Freitagmorgen waren viele Flüge verspätet. Zwei Flüge - nach Barcelona und nach Stuttgart - fielen aus, wie ein Sprecher sagte. Weil durch die Verspätungen vermutlich nicht alle Flugzeuge am Freitagabend rechtzeitig zurück nach Berlin kommen würden, wo viele stationiert seien, könnte es auch am Samstagmorgen noch Änderungen geben.
Probleme habe es vor allem gegeben, weil der Schnee außergewöhnlich schwer und nass war, sagte der Sprecher. Das Freiräumen der Start- und Landebahnen habe am Morgen lange gedauert, weil viel mehr Schnee gefallen sei als erwartet wurde. Die Zahl der Landungen wurde demnach von der Deutschen Flugsicherung wegen der Witterungsbedingungen auf 15 pro Stunde beschränkt.
Am frühen Nachmittag war der Rückstau dann weitgehend abgebaut, teilte der Flughafen mit.
In der Nacht zu Freitag sind in der Region mehrere Zentimeter Neuschnee gefallen. Der Schnee könnte auch noch länger liegenbleiben. Denn die Temperaturen erreichen laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) im Laufe des Freitags nicht mehr als null bis zwei Grad, in den kommenden Tagen wird es sogar noch kälter.
Experten warnen vor dem Betreten von Eisflächen
Der Brandenburger Landesverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) rät trotz winterlich kalter Temperaturen dringend davon ab, Eisflächen zu betreten. Die Kälte war noch nicht von Dauer, sodass die Eisschichten auf den Gewässern nicht dick genug sind, hieß es. "Das Wasser hat nur wenige Grad über Null, es ist eiskalt. Wenn man da einbricht, ist es für den Körper ein Temperaturschock. Das ist eine lebensgefährliche Situation", sagte DLRG-Sprecher Daniel Keip dem rbb.
Besonders gefährlich seien fließende Gewässer. Durch die Strömung entstünden Temperaturunterschiede, und man könne nicht wissen, wo genau das Eis dünner wird. Wer unbedingt aufs Eis möchte, könnte es Keip zufolge riskieren, auf überflutete Wiesen zu gehen, wo man beim Einbrechen lediglich nasse Knöchel bekommt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.02.2025, 08:22 Uhr