
Brandenburg Berlin 8. Mai 2025 ist in Berlin ein Feiertag - in Brandenburg aber nicht
Berlin macht den 8. Mai 2025 erneut zum Feiertag - Brandenburg hingegen bleibt bei einem Gedenktag. Welche Argumente sprechen für oder gegen einen Feiertag in beiden Ländern?
Am 8. Mai 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. In Berlin ist dieser Tag erneut zum Feiertag erklärt worden. In Brandenburg ist der Tag ein Gedenktag, arbeitsfrei gibt es jedoch nicht.
Die Hauptstadt setzt mit dem 8. Mai als Feiertag eine Tradition fort, die sie bereits 2020 zum 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus begonnen hatte. Doch warum wird dieser Tag in Brandenburg anders bewertet?
Ein Blick in die Gesetzgebung zeigt: Die Festlegung von Feiertagen ist Ländersache. Laut Brandenburgischem Innenministerium entscheidet der Landtag über zusätzliche Feiertage.
Der 8. Mai ist in Brandenburg seit 2015 bereits ein offizieller Gedenktag, aber kein gesetzlicher Feiertag. Schon im Jahr 2020 wurde ein Antrag der Linken abgelehnt, das zu ändern. Als Argument wurde damals angeführt, dass ein Feiertag möglicherweise nicht das gewünschte Erinnern fördere, sondern vielmehr als freier Tag für Freizeitaktivitäten genutzt würde. Stattdessen gibt es in Brandenburg jährlich offizielle Gedenkveranstaltungen zum 8. Mai.
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Argumente gegen einen Feiertag
Ein weiteres Argument gegen einen Feiertag bezieht sich auf wirtschaftliche Auswirkungen. Jan Redmann, Fraktionsvorsitzender der CDU im Brandenburger Landtag, warnte in dieser Woche vor den wirtschaftlichen Folgen: "Wir sind gerade in einer wirtschaftlich extrem schwierigen Situation. Wir sind das dritte Jahr in Folge in einer Rezession", betonte er und zeigte sich überzeugt: "Mehr Feiertage führen nicht zu mehr Wirtschaftswachstum, sondern zu weniger."
Die SPD sieht das anders, hält aber trotzdem an der bisherigen Regelung fest. Ludwig Scheetz, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion, erklärte: "Ein Feiertag bedeutet schulfrei, arbeitsfrei etc. - ein Gedenktag ermöglicht natürlich auch in anderer Form, mit dem Tag umzugehen.“ Damit bleibt Brandenburg bei seiner bisherigen Linie: Erinnern ja – aber ohne gesetzlichen Feiertag.
Der schwarz-rote Senat in Berlin hatte dagegen entschieden, den 8. Mai 2025 als gesetzlichen Feiertag festzulegen. Offiziell begründet wurde das mit der besonderen historischen Bedeutung des Datums. Diese Entscheidung hatte auch eine politische Dimension: Der Koalitionsvertrag sah diesen Schritt bereits vor.
Zehn feste Feiertage in beiden Ländern
Die Bundesländer haben sich auf insgesamt neun Feiertage für alle geeinigt:
- Neujahr (1.1.)
- Karfreitag
- Ostermontag
- 1. Mai
- Christi Himmelfahrt
- Pfingstmontag
- Tag der Deutschen Einheit (3.10.)
- 1. Weihnachtstag (25.12.)
- 2. Weihnachtstag (26.12.)
In Brandenburg kommt noch der Reformationstag (31.10.) hinzu. Außerdem werden der Ostersonntag und der Pfingstsonntag als Feiertage mitgezählt, sodass das Bundesland auf insgesamt zwölf Feiertage kommt. 2019 wurde in Berlin der Frauentag (8.3.) als zehnter gesetzlich wiederkehrender Feiertag verankert.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 14.02.2025, 19:30 Uhr