
Brandenburg Berlin Hohe Temperaturen Ende Januar: Meteorologe - "Das ist kein Winter"
Wechselhaftes Wetter mit Sonne, Schauern, Wind und teils zweistelligen Temperaturen. So etwas passt gut in den April - aber nicht in den Januar. Im langjährigen Mittel sei es derzeit etwa 2,5 bis 3 Grad Celsius zu warm, so ein Meteorologe.
Von Schnee und kühler Winterluft kann man derzeit in Berlin und Brandenburg nur träumen - stattdessen ist das Wetter in der Region teilweise frühlingshaft mild.
So wurden am Samstag in der Stadt Baruth/Mark (Teltow-Fläming) 15,2 Grad gemessen, sagte Roland Vögtlin vom ARD-Wetterkompetenzzentrum dem rbb. Wärmer war es nur im Südwesten Deutschlands, konkret in Baden-Baden - mit 19,5 Grad. Für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz seien dies Temperaturrekorde für den Januar, so Vögtlin gegenüber dem rbb.
Der Start in die neue Woche bleibt für den Südwesten auch weiter ungewöhnlich mild, vielfach werden dort zweistellige Höchstwerte aufgrund sehr milder Atlantikluft erwartet. Ein Mix aus Regen und Wind sowie trockenen und sonnigen Abschnitten begleitet die frühlingshaften Temperaturen vor Ort.

Wetterexperte über Wärmeanstieg: "Das ist kein Winter"
Und es bleibt auch bei uns recht mild - wenngleich keine 15 Grad mehr erreicht werden. Zu Beginn der Woche kann Brandenburg mit 9 bis 11 Grad rechnen, Mitte der Woche werden es 8 bis 12 Grad. Danach kühlt es ab, es werden voraussichtlich keine zweistelligen Werte mehr erreicht. Der Wind kann auch böig werden. Dabei kann es immer mal wieder Regenschauer geben, aber auch trockene und sonnige Abschnitte - es bleibt wechselhaft.
"Das ist kein Winter", so der Meterologe gegenüber dem rbb. Zwar gebe es auch mal "Ausreißer" - also zu kalte Sommer und zu warme Winter. Es sei aber derzeit "deutlich zu mild". Im langjährigen Mittel von 1961 bis 1990 ist es derzeit etwa 2,5 bis 3 Grad Celsius zu warm, so Vögtlin. Generell hat sich die kalte Jahreszeit im Vergleich zum 30-jährigen Mittel verändert: "Die Winter werden generell wärmer in den letzten Jahren", so der Wetterexperte.
Das merke man auch am Blühen des Haselstrauches, der als Indikator für den sogenannten Vorfrühling gilt. Am Oberrhein, im Rhein-Main-Gebiet sowie im Saarland fliegen derzeit schon nachweislich Haselpollen. In Brandenburg sei der Pollenflug des Haselstrauchs Ende Januar quasi gar nicht oder nur sehr gering vorhanden, so Vögtlin.
Sendung: Antenne Brandenburg, 26.01.2025, 15:00 Uhr