Polizisten am Rande der Hausdurchsuchung in Potsdam. Bild: rbb

Brandenburg Berlin Mutmaßlicher Anschlagsplan: Durchsuchungen in Potsdam - Fünf Personen in Gewahrsam

Stand: 22.02.2025 17:04 Uhr

Nach der Festnahme eines 18-Jährigen wegen eines mutmaßlichen Anschlagplans durchsuchte die Polizei am Samstag mehrere Objekte, mehrere Menschen kamen in Gewahrsam. In Potsdam wurde ein sprengstoffverdächtiger Gegenstand abtransportiert.

  • Nach der Festnahme eines 18-Jährigen wegen eines mutmaßlichen Anschlagsplans rückt die Polizei zu Durchsuchungen aus
  • Ziel sollte offenbar die israelische Botschaft sein
  • Fünf Syrer im Alter von 16 bis 26 Jahren in Gewahrsam
  • Sprengstoffverdächtiger Gegenstand abtransportiert und entschärft

Nach der Festnahme eines 18-Jährigen wegen eines mutmaßlichen Anschlagsplans hat die Polizei in Potsdam mehrere Durchsuchungen durchgeführt und nach ARD-Informationen fünf weitere Personen in Gewahrsam genommen.
 
Zuerst war am Donnerstag ein 18-jähriger Tschetschene mit russischer Staatsbürgerschaft am Flughafen BER festgenommen worden. Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, möglicherweise einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin geplant zu haben.

Flughafen Berlin Brandenburg. (Quelle: IMAGO/Offenberg)
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Zwei Verdächtige sind nach Somalia ausgereist

Bei den anderen fünf Personen, die am Freitag und Samstag in Gewahrsam genommen wurden, soll es sich um Syrer handeln, die zwischen 16 und 26 Jahre alt sind. Zwei weitere Verdächtige sind offenbar nach Somalia ausgereist, wo Kontakte zur Terrorgruppe Islamischer Staat bestehen sollen. Dabei handelt es sich um einen Deutschen und einen Russen. Der 18-jährige Tschetschene, der am Flughafen BER festgenommen worden ist, wollte mutmaßlich auch dorthin.
 
Der Hinweis auf die Anschlagsplanung soll von einem ausländischen Nachrichtendienst gekommen sein.

Sprengstoffverdächtiger Gegenstand abtransportiert

Ziel des Anschlags sollte offenbar die israelische Botschaft sein, wie der rbb am Freitag erfahren hatte.
 
Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Potsdam hat die Polizei am Samstag außerdem eine unkonventionelle Sprengvorrichtung gefunden. Sie ist abtransportiert und kontrolliert gesprengt worden. Eine Sprecherin sprach von einem "sprengstoffverdächtigen Gegenstand". Die Polizei evakuierte das Wohnhaus im Süden Potsdams und angrenzende Gebäude.

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Festnahme bei versuchter Ausreise am Donnerstag

Die Ermittler gehen offenbar davon aus, dass der 18-jährige Tschetschene ausreisen und sich der Terrororganisation Islamischer Staat anschließen wollte. In Potsdam soll er mit einer Gruppe von drei Islamisten eng verbunden gewesen sein. Neben dem Syrer, dessen Wohnung nun durchsucht wurde, seien zwei weitere Personen Mitglieder gewesen: ein Deutscher und ein Russe. Sie sollen bereits nach Somalia ausgereist sein, um sich dort als islamistische Kämpfer zu betätigen. Unklar sei, ob der 18-Jährige selbst seine mutmaßlichen Anschlagspläne verworfen habe, bevor er versuchte, das Land zu verlassen.

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 22.02.2025, 10:00 Uhr