
Brandenburg Berlin Sanierung der Bahnstrecke nach Hamburg schränkt Regionalverkehr in Brandenburg massiv ein
Im August geht es los: Neun Monate lang wird die Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin für Bauarbeiten gesperrt. Das hat spürbare Folgen für den Nahverkehr in Berlin und Brandenburg.
Pendlerinnen und Pendler in der Hauptstadtregion müssen sich im Zuge der Generalsanierung Hamburg-Berlin auf erhebliche Beeinträchtigungen einstellen. Der Regionalverkehr werde zeitlich und räumlich so sehr eingeschränkt wie seit Jahrzehnten nicht, sagte Patrick Fiedler vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Das Problem sei, "dass wir einen wirklich sehr, sehr großen Bereich in der Fläche haben, wo keine Schienenangebote mehr erbracht werden können für diesen Zeitraum".
Konkret bedeutet das beispielsweise, dass die Fahrt von Wittenberge im Nordwesten Brandenburgs zum Berliner Hauptbahnhof nicht mehr eineinhalb Stunden - wie derzeit mit dem RE8 - sondern dreieinhalb Stunden dauern wird. "Das ist die bittere Wahrheit", sagte Fiedler.
Von Perleberg nach Berlin werde es mit dem Schienenersatzverkehr drei Stunden dauern. Derzeit sind es im Regionalverkehr knapp zwei Stunden. "Uns ist bewusst, dass wir unseren Fahrgästen hier sehr viel abverlangen", sagte Henriette Hahn von der Deutschen Bahn. Gerade deshalb wolle man früh und umfassend informieren.

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Die Fahrt zwischen Hamburg und Berlin dauert 45 Minuten länger
Die wichtige Fernverkehrsstrecke zwischen der Bundeshauptstadt und Hamburg wird ab August für neun Monate gesperrt. Die Bauarbeiten sind Teil der Generalsanierung, mit der die Deutsche Bahn 41 vielbefahrene Korridore grundlegend modernisieren und so für pünktlichere Züge sorgen will. Zwischen Hamburg und Berlin sollen unter anderem mehr als 180 Kilometer Gleise und rund 200 Weichen erneuert werden.
Im Fernverkehr besteht auch weiterhin stündliche eine ICE-Direktverbindung zwischen den Metropolen. Die Züge werden über Stendal, Uelzen und Salzwedel umgeleitet. Für die Reisenden bedeutet das 45 Minuten mehr Fahrzeit. Weitere Verbindungen mit Umstieg in Hannover sollen angeboten werden. Im Regionalverkehr sollen mehr als moderne 170 Busse zum Einsatz kommen. Aber: "Die Busse sind eben dann doch deutlich langsamer als der Zug", sagte Fiedler.

Die Bahnstrecke Hamburg-Berlin ist eine der meistbefahrenen Deutschlands.
Diverse Streckenänderungen
Für die Zeit der Baumaßnahmen wird den Angaben zufolge eine Direktverbindung zwischen Berlin und Schwerin als RE85 angeboten. Diese fährt im Zwei-Stunden-Takt über Bad Kleinen, Güstrow, Neustrelitz (nur in Richtung Schwerin), Oranienburg nach Berlin.
Weil parallel zwischen Neuruppin-Rheinsberger Tor und Kremmen und Velten gebaut wird, sind die Linien RE6 und RB55 laut DB unterbrochen. Daher wird der RE6 von Perleberg kommend ab Neuruppin über Löwenberg und Oranienburg nach Berlin umgeleitet. Zwischen Neuruppin und Kremmen verkehren Ersatzbusse.
Zwischen Nauen und Berlin-Spandau kommt es zu einigen Umleitungen. Betroffen davon sind der RE2, der RE8 sowie die RB14.
Eine vollständige Übersicht der Ersatzverkehrsstrecken und Umleitungen bietet die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite [deutsche-bahn.com] an. Zudem sind die Fahrplanänderungen bereits in den Apps und Webseiten der DB hinterlegt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 10.02.2025, 14.00 Uhr