
Brandenburg Berlin Mehrere Zentimeter Neuschnee - zahlreiche Unfälle wegen Glätte
Der Winter ist noch nicht vorbei, im Gegenteil: Schneefall sorgt für glatte Straßen in Berlin und Brandenburg. Es kam wetterbedingt zu mehreren Unfällen auf den Straßen. Am Freitag lassen die Schneefälle etwas nach.
Der Wintereinbruch hat in Berlin und Brandenburg in der Nacht zum Freitag für viele Unfälle gesorgt.
In Berliner Stadtgebiet wurden Einsatzkräfte zu insgesamt 25 Unfälle gerufen, wie die Feuerwehr am Freitagmorgen mitteilte. In den meisten Fällen handelte es sich demnach um leichtere Unfälle. Mehrmals seien Fahrzeuge an verschiedenen Orten ins Gleisbett der Straßenbahn gerutscht, hieß es weiter. Auch auf der Stadtautobahn sei es zu Unfällen gekommen. Zwei Personen sind laut Feuerwehr schwer verletzt worden. Sie werden in Krankenhäusern behandelt.

Auch in Brandenburg gab es mehrere wetterbedingte Unfälle. Dabei lag der Schwerpunkt offenbar im Süden des Landes. Allein in Cottbus und Spree-Neiße wurden am Donnerstagabend binnen weniger Stunden 33 Unfälle registriert, wie die Polizei am Freitagmorgen mittelte. In drei Fällen wurden Insassen demnach verletzt, meist blieb es aber bei Blechschäden. Die Feuerwehr-Leitstelle Oderland berichtete von drei glättebedingten Unfällen in der Nacht.
In der Nacht zu Freitag sind in der Region mehrere Zentimeter Neuschnee gefallen. Die Temperaturen erreichen laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) im Laufen des Tages nicht mehr als null bis zwei Grad. Am Vormittag könnte regional vor allem Süden noch etwas Schnee fallen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in Brandenburg und in Berlin am Freitag vor Glätte zu Freitag und auch am Freitag selbst.
Notdienstvereinbarungen wegen Streik
Die Berliner Stadtreinigung (BSR) befindet sich eigentlich auch am Freitag im Warnstreik. Aber: Hunderte streikberechtigte BSR-Mitarbeiter könnten nicht am Streik teilnehmen, weil Verdi angesichts der Wetterlage entschieden habe, dass der Winterdienst "in voller Stärke" stattfinden solle, sagte Stefan Bornost, der zuständiger Gewerkschaftssekretär für Abfallwirtschaft.
Die mehreren Zentimeter Schnee, die in der Nacht gefallen sind, können nach Einschätzung von Meteorologen einige Zeit liegen bleiben, weil die Temperaturen nahe dem Minusbereich sind.
Schnee reinigt Luft
Am Freitag zieht das Tief dann ab, anfangs könne es in der Lausitz nochmals schneien, aber die Wetterlage werde sich dann beruhigen, denn das nächste Hochdruckgebiet stehe schon in den Startlöchern. Dies führe dann bis zur Mitte der nächste Woche zu Höchsttemperaturen um 0 Grad. Nachts wird es kalt, teilweise sogar mit strengem Frost - davon sprechen Meteorologen ab einer Temperatur von -10 Grad.
Einen positven Effekt werde der Schneefall auch für die aktuell eher schlechte Luftqualität haben: Die Schneefälle werden dafür sorgen, dass die Luft "sauberer gewaschen wird. Die Luftqualität wird sich ab morgen und Freitag allmählich verbessern", sagte Laps weiter.
Gefühlte Temperatur von -15 Grad
Zu den eisigen Temperaturen komme anfangs auch noch etwas Wind. Er wird mäßig aus östlicher Richtung wehen. "Das ist richtig typischer kalter Ostwind , so wie wir ihn kennen, und wie er sich richtig unangenehm anfühlt", so Laps.
Die gefühlte Temperatur auf der Haut werde dann teilweise bei -10 bis -15 Grad liegen, weil der Wind die Wärmeschicht auf der Haut sehr schnell abtransportieren werde. "Ich kann aber beruhigen: Insgesamt lässt der Wind in den nächsten Tagen nach", so Laps.
Bei klarem Himmel ist der Schneemond zu sehen
Dass der Vollmond - sollte er denn überhaupt am Himmel zu sehen sein - ein "Schneemond" ist, hat im Übrigen nichts mit der zufällig passenden Wetterlage zu tun. Es handelt sich um die Bezeichnung für den Vollmond im Februar.
Bekannt und gebräuchlich wurden die Namen Schneemond und Sturmmond nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa in den 1930er Jahren, als ein US-amerikanisches Jahrbuch für Landwirte darüber berichtete. Demnach stammen sie ursprünglich von nordamerikanischen Ureinwohnern, die den Vollmond im Februar wegen des häufig heftigen Schneefalls in dieser Zeit des Jahres unter anderem Schneemond und auch Sturmmond nannten, so die US-Raumfahrtbehörde.
Sendung: rbb24 Inforadio, 12.02.2025, 16:20 Uhr