
104 Prozent Zusatzzölle China lässt Trumps Frist verstreichen
China hat seine Gegenzölle auf US-Waren nicht zurückgenommen. Damit geht der Handelsstreit in die nächste Runde: In den USA gelten für chinesische Importe ab sofort Zusatzzölle von 104 Prozent. Wie wird China darauf reagieren?
Die Staats- und Parteiführung in Peking hat auf Trumps Ultimatum nicht reagiert und die Gegenzölle von 34 Prozent auf US-Waren beibehalten. Damit bleibt die Eskalationsspirale im Handelsstreit zwischen den USA und China bestehen.
Seit kurz nach Mitternacht Washingtoner Zeit gelten auf chinesischen Waren, die in die USA geliefert werden, insgesamt 104 Prozent Zusatzzölle aus der aktuellen Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Sie kommen auf bereits bestehende Zölle obendrauf.
Gegenmaßnahmen Chinas erwartet
Es ist davon auszugehen, dass China in den kommenden Tagen weitere Zölle und Handelsbeschränkungen gegen US-Produkte und US-Unternehmen verhängt. Auch über ein Aussetzen der Zusammenarbeit beim Eindämmen der Fentanyl-Krise in den USA wird spekuliert.
In Chinas Staatsmedien hieß es am Abend, die USA seien ein Land verflucht vom eigenen Größenwahn. Die Zeitung China Daily schreibt, Chinas Gegenmaßnahmen seien keine Konfrontation, sondern eine notwendige Antwort auf die despotische Handelspolitik der USA.
China gibt sich kämpferisch
Außenamt und Handelsministerium in Peking hatten Trumps Vorgehen gestern erneut scharf verurteilt. Man werde im Zoll- und Handelskrieg mit den USA bis zum Ende kämpfen, hieß es von einem Außenamtssprecher.
Die Volksrepublik verkauft sich im Zuge des Zollstreits auch als Hüterin der Fairness im internationalen Handel. Nach einem Telefonat zwischen Premier Li Qiang und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hieß es in einer Mitteilung, China und die EU setzen sich für den freien, wertebasierten Welthandel ein. Die Mitteilung der Europäischen Union liest sich etwas anders. Demnach hat von der Leyen China aufgefordert, auf eine Verhandlungslösung mit Trump hinzuarbeiten.