Flaggen der PKK

Verbotene kurdische Partei PKK will sich auflösen

Stand: 12.05.2025 10:29 Uhr

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK will sich laut Medienberichten auflösen. Damit soll auch der seit 40 Jahren andauernde bewaffnete Kampf gegen den türkischen Staat enden. Die Regierungspartei AKP reagierte vorsichtig optimistisch.

Seit 1984 kämpfte die PKK gegen den türkischen Staat. Nun hat die verbotene kurdische Arbeiterpartei nach Angaben kurdischer Medien ihre Selbstauflösung beschlossen. Außerdem wollen die Mitglieder im Rahmen einer Friedensinitiative mit der Türkei ihre Waffen abgeben, meldete die mit der PKK verbundene Nachrichtenagentur Firat.

Der Prozess solle von Abdullah Öcalan geleitet werden, dem PKK-Gründer, der auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali inhaftiert ist. Bereits Ende Februar hatte die PKK angekündigt, dem Aufruf Öcalans zu folgen und den bewaffneten Kampf zu beenden.

AKP sieht möglichen Wendepunkt

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan war im Herbst vergangenen Jahres überraschend auf Öcalan zugegangen und hatte ihm eine Freilassung in Aussicht gestellt, falls er die PKK auflöst.

Auf die neuesten Entwicklungen reagierte Erdogans Partei AKP vorsichtig optimistisch: Wenn der neue PKK-Beschluss vollständig umgesetzt werde und alle PKK-Unterorganisationen sowie illegalen Strukturen geschlossen würden, werde dies "ein Wendepunkt" sein, sagte Parteisprecher Ömer Çelik laut der Nachrichtenagentur Anadolu.

45.000 Tote im Konflikt zwischen Türkei und PKK

Öcalan hatte die PKK 1978 in der Türkei gegründet - hauptsächlich als Reaktion auf die politische, soziale und kulturelle Unterdrückung der Kurden im Land. Seit Mitte der 1980er-Jahre kämpfte die PKK mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei.

Inzwischen ist sie von der Forderung eines unabhängigen Staates abgerückt. Die PKK wird in der Türkei, in der EU und in den USA als Terrororganisation eingestuft.

Viele PKK-Kämpfer zogen sich in den Nordirak zurück - dort lag zuletzt auch ihr Hauptquartier. Auch in Syrien mit ihrer kurdischen Bevölkerungsgruppe hat die Partei Einfluss. Das türkische Militär geht immer wieder gegen kurdische Milizen in den beiden Nachbarländern vor. Bei den Kämpfen zwischen der türkischen Armee und der PKK wurden insgesamt etwa 45.000 Menschen getötet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 12. Mai 2025 um 10:40 Uhr.